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  • TurboAsterix

257 Beiträge seit 14.05.2017

Souveränität und Unabhängig auch mit Linux ein Trugschluss

Hallo,

um den Artikel zu zitieren, sind digitale Souveränität und auch um unabhängig von Herstellern und bestimmten Produkten zu werden leider auch mit Linux ein Trugschluss.

Was ich mit Linux und Open Source gewinne, ist ganz klar Transparenz.
Was ich nicht gewinne, ist Souveränität und Unabhängigkeit.
Warum:

(1) Hardware Know How:
Siehe folgender Bericht der Linux Foundation.
Der neuste den ich gefunden habe, von der Linux Foundation selbst, ist aus 2015/16.
Eine Quelle aus 2019 weiter unten.
Das Alter ist auch egal, je neuer, desto kleiner der Anteil freiwilliger Entwickler.

The category “none,” which represents volunteer developers who aren’t paid by any company, fell to the No. 3 spot this year from No. 1 in the last report issued in 2015.

Der Beitrag dieser volunteers developers an den Kernel Änderungen liegt bei 7,7%.
Alleine Intel (12,9%) und Red Hat (8,0%) tragen als kommerzielle Unternehmen 20% zur Kernel Entwicklung bei, der Rest verteilt sich auf andere BigTech Unternehmen.

Quelle:
https://www.linuxfoundation.org/blog/the-top-10-developers-and-companies-contributing-to-the-linux-kernel-in-2015-2016/

Ähnlicher Beitrag, Stand 2019:

Nach dem Report der Linux Foundation ist deren Anteil auf 13,6 Prozent gesunken; alle anderen Entwickler sind bezahlte Profis, die für Firmen aus dem Linux-Umfeld arbeiten. Einen Teil der Chefentwickler, zu der auch Linus Torvalds gehört, bezahlt die Linux Foundation selbst, um den Charakter von Linux zu wahren.

Quelle:
https://www.pcwelt.de/tipps/Linux_-_Die_Kernel-Entwicklung_in_Zahlen_-Retrospektiv-8436193.html

===> Warum ist das wichtig?
Es ist Win-Win.
Für Intel ist es gut, wenn Linux gut auf Intel CPUs läuft. Das verkauft Server und CPUs.
Für Linux ist es gut, wenn es Intel CPUs gut unterstützt. Das lebt aber vom Know How das Intel über seine CPUs einbringt. Ohne dieses Know How wird paar Hardware Generationen später Linux schon noch laufen, aber sicher nicht mehr gut.
Minimum braucht man Specs und Referenzen von Intel und fängt dann alleine ganz vorne an.

Nicht zu reden, von den ganzen Hardware Treibern; das braucht Know How über die Hardware. Reverse Engineering gibt es ja in paar Fällen; in breiter Masse kann man das aber vergessen - in Bezug auf Aufwand und Qualität.

Von den qualifizierten Mitarbeitern ganz zu schweigen ... in der Masse wachsen Kernel Entwickler nicht auf Bäumen.

Fakt ist, der Linux Kernel ist nach
- Commits/Änderungen zu 93%
- nach Developern zu 87%
BigTech finanziert.

(2) Hardware Abhängigkeit:
Nehmen wir an Open Source macht mich perfekt souverän (was es nicht tut), meine IT ist es deswegen noch lange nicht. In Deutschland oder in der EU haben wir folgende Situation:
- Kein nennenswerter Hersteller von CPUs
- Kein nennenswerter Hersteller von Mainboards
- Hersteller von RAM in der EU, evtl. Infineon?
- Kein nennenswerter Hersteller von Massenspeichern SSD/HDD
- Immerhin kann ich gute Lüfter in Österreich bei Noctua kaufen

Die Hardware ist in Vollendung dominiert vom amerikanischen und asiatischen Markt, egal welche Software darauf läuft.
Wer garantiert mir, das in Zukunft nicht "predictive Intel Secure Security Trulalala" auf dem Die meiner CPU unauffällig nach Hause telefoniert? So weit sind wir nicht davon weg.

Das ist aus der Sicht von Deutschland und Europa alles, aber bestimmt nicht unabhängig.

Viele Grüße
TurboAsterix

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