Liniad schrieb am 04.02.2024 12:21:
Lochkarte schrieb am 04.02.2024 10:23:
Schon, weil fast jeder Mann über 80 Prostatakrebs hat. Nur sterben die meisten dann mit und nicht an diesem Krebs. (Da kommt übrigens dieser Ausdruck her, den die Querdenker gekapert haben).
https://www.tagesspiegel.de/gesundheit/es-geht-oft-auch-ohne-operation-oder-bestrahlung-fast-jeder-80-jahrige-hat-prostatakrebs-10742500.html
Natürlich ist es nicht so einfach. Zwischen 2011 und 2022 ist die Anzahl der Männer über 80 Jahre nur um 1,9 Prozent gestiegen (siehe https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/bevoelkerung-altersgruppen-deutschland.html).
Und Deine Aussage
Schon, weil fast jeder Mann über 80 Prostatakrebs hat.
ist IMHO schon etwas gewagt. Da gibt es auch andere Daten: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Ist-der-Prostatakrebs-bei-Maennern-ueber-75-aggressiver-261304.html.
Einen guten Überblick über die Situation liefert: https://www.prostata.de/prostatakrebs/was-ist-pca/haeufigkeit-des-prostatakarzinoms
Deine verlinkte Studie räumt ja selbst ein, dass es eine Verzerrung dadurch gibt, dass man bei alten Männern nicht mehr intensiv sucht. Autopsien bei Menschen, die an anderen Ursachen verstorben sind, legen nahe, dass die meisten Fälle nie gefunden werden (und daher auch nicht im Krebsregister auftauchen):
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/definition-und-haeufigkeit.html
Und man sieht: In der Wissenschaft sind Querdenker im Sinne der Verschwörungstheoretiker sehr selten. Tatsächlich wird natürlich unterschieden, ob der der Prostatakrebs die Ursache für den Tod war. Dass dies in vielen Medien zu kurz kommt, ist ein anderes Thema.
Ob man an Krebs-Metastasen stirbt oder an einer anderen Ursache, ist nicht so schwer zu unterscheiden. Die Statistik dürfte also stimmen.