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Avatar von kernel_panik
  • kernel_panik

mehr als 1000 Beiträge seit 18.09.2003

Re: Was für ein Unsinn.

Hartmut Keller schrieb am 31.07.2024 15:42:

Aber was erwartest Du in dem Moment von einer Regierung? Zaubern kann die auch nicht. Sie kann so jemand noch eine gewisse Unterstützung geben, so dass er länger durchhält, aber alle diese Leute komplett durchfüttern geht halt auch nicht. Was genau hätte da eine andere Regierung Deiner Meinung nach besser machen können? Weil Habeck hat es ja angeblich falsch gemacht.

Um den großen Olaf Scholz zu zitieren: Hätte Hätte Fahrradkette! Der Bäcker produziert nicht mehr - der ist Pleite! Ladenmiete, Gerätemiete, etc laufen weiter.

Spielen wir das mal weiter:
Irgendwer stellt ja die Geräte her und irgendwer vermietet die Geschäftsräume. Der Vermieter finanziert normal die Fläche auch - da laufen also monatlich Zinsen auf. Selbst wenn der das komplett abbezahlt hat, dann darf der Fläche im Winter auf eigene Kosten heizen. Irgendwann wird da nichts mehr investiert und die Bude kann abgerissen werden.

Das betrifft dann auch den Vermieter von dem Jung-Bäcker der jetzt plötzlich auf der 200m2 Penthouse-Wohnung in die 80m2 Sozialwohnung umziehen darf - die bezahlt das Amt noch.

Der Hersteller der geleasten Maschinen ist gearscht - wie der Vermieter. Der bekommt seine Maschine zurück und hat dann von 20 Bäckern 20 Kaffee-Siebträgermaschinen und 40 große Rührwerke stehen - die er alle mal selbst bezahlt oder finanziert hat!
Bei finanzierten Maschinen ist der Hersteller ja fein raus - erstmal - die Arschkarte hat die finanzierende Bank. Die sagt sich dann aber - Moment! Bäcker sind Hochrisiko-Geschäfte. Statt 4.8% zahlen die ab jetzt mal 16% auf Backeinrichtungsfinanzierung! Bäcker B dessen Laden läuft und dessen Rührwerk gestern kaputt gegangen ist schlackert kurz mit den Ohren und kann dann übermorgen seinen Laden direkt mit schließen - die 16% kann er nicht finanzieren.

Man kann normal ein Geschäft nicht einfach "zusperren" und auf bessere Zeiten warten. Das funktioniert nur für den Landbäcker mit eigenem Laden in 3. Generation im Mehrgenerationenhaus. Der entlässt alle, macht das Licht aus und der Puffer auf dem Konto reicht um das nächste Jahr durchzuhalten!

Jetzt gehst du mal durch Deine Stadt und zählst die Bäckereien. Danach gehst du nach Hause und schaust auf deinen Lohnsteuerzetten und danach kannst du ja mal erzählen, wie viele Bäckereien du wieviele Monate retten kannst - das sind jetzt nur die Bäckereien.

Richtig. Und was heißt das in Deinen Augen? Lieber gar niemand helfen?

Es heißt zumindest: Wir können nicht allen helfen. Wir können noch nichtmal 10% helfen! Das können wir uns nämlich überhaupt nicht mehr leisten. Wir könnten vielleicht 10% helfen wenn wir den öffentlichen Sektor MASSIV kürzen (Beamte und ÖD), wir müssen Regelungen und Verordnungen rigoros einkassieren und endlich mal wieder mehr BSP schaffen!!! Anstatt dessen verwalten wir die "Restwirtschaft".

DAS IST DER IRRTUM DER SOZIALISTEN:

Der Staat kümmert sich!
Der Staat macht für Dich!
Die Ressourcen des Staates sind unendlich!

Jetzt wird es echt lustig. Du bist also dagegen, dass der Staat in solchen Situationen hilft? Weil purer Kapitalismus würde ja bedeuten..

Genau - das ist Soziale Marktwirtschaft! Der Bäcker bekommt ja Arbeitslosengelt oder Bürgergeld. Staatlich gelenkte Wirtschaften die erfolgreich längere Zeit gelaufen sind kenne ich nämlich keine (UDSSR, DDR, Kuba, Venezuela, .... - vlt China - aber das ist staatlich gelenkter Turbokapitalismus!).

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