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  • kkeane

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Re: Alles nicht zu Ende gedacht

Gottwalt Thiersch schrieb am 09.11.2022 12:17:

Auch wir fahren hier auf den Langstrecken eher langsam, ich setze den Tempomaten regelmäßig auf 134km/h, das hat sich ganz gut bewährt, ist ein guter Mix aus nicht zu langsam und doch nicht zu oft laden.

Ha! Was Du "langsam" nennst, wuerde bei uns ueber $200 als Ticket kosten. Die Hoechstgeschwindigkeit ist hier 70 Meilen (114 km/h). In der Stadt noch weniger, und auf der Bergstrecke teilweise nur 35 Meilen, wenn man hinter einem LKW steckenbleibt.

Wir essen auch nicht bei den Systemgastronomen, aber es gibt auf dem Weg oft genug gute Möglichkeiten direkt bei Ladesäulen, z. B. weil eine Tankstelle 300m weiter ist und inzwischen viele Tankstellen Schnelladesäulen haben, insbesondere Shell und Aral. So aßen wir zwischendurch beim Italiener und das Auto lud gleichzeitig, weder bei Aral noch bei Shell, sondern an einem alten Triplecharger des örtlichen Energieversorgers. Deshalb machten wir länger Pause als eigentlich notwendig.

Theoretisch ist das bei uns genauso, aber zwischen der Ladesaeule und dem Restaurant sind die Entfernungen groesser, und es gibt oft weder Buergersteige noch Fussgaengerampeln an der Hauptverkehrsstrasse. Gerade an diesen laendlichen Autobahnausfahrten geht man halt davon aus, dass man zum Zielort *faehrt* und nicht laeuft.

Ich vermute, dass die dichtere Ladeinfrastruktur hier auch generell mit der dichteren Besiedelung zu tun hat.

An sich ist die Ladeinfrastruktur ja durchaus ausreichend - nur eben nicht da angeordnet, wo wir sie gebraucht haetten. Laden waere fast immer ein getrennter Stop vom Essen oder Schlafen gewesen.

Dadurch steht meist irgendwas Brauchbares in unmittelbarer Nähe zu den Säulen, und egal wohin man fährt ist die nächste Säule meist nicht weit.

Ja, wenn man sich die Pausen nach den Ladesaeulen aussucht, dann hast Du durchaus recht. Aber genau darum ging es mir ja: man ist dann bei der Auswahl der Restaurants und Hotels beschraenkt auf die, die nah an der Ladesaeule sind.

Was mich umgekehrt sehr ärgert: Eigentlich bieten gerade Elektroautos viel mehr Möglichkeiten, für diverse körperliche Einschränkungen angepasst zu werden, weil sehr viel mehr konstruktive Freiheiten mit sehr viel geringerem Aufwand genutzt werden können. Gleichzeitig ist schon für schwächere Senioren der CCS-Stecker eigentlich zu schwer und muß mit zu viel Kraft gesteckt werden, von der schlechten Erreichbarkeit der Stecker aus z. B. dem Rollstuhl heraus ganz zu schweigen. Da hätte man vieles von Anfang an besser bedenken können. Schade, eine Chance vertan.

Interessante Ueberlegung. Ehrlich gesagt sehe ich das als eher Kinderkrankheit an. Denn sowas laesst sich ja grossenteils in der naechsten Generation Auto oder Stecker loesen.

Natuerlich wird der Stecker zwangslaeufig schwer sein, weil man fuer die Stromstaerken ein sehr dickes Kabel braucht. Aber man kann das moeglicherweise doch Mechanismen fuer finden. Moeglicherweise muss man aus solchen Gruenden am Ende doch wieder zu bemannten Ladestationen zurueckkehren. Zumindest bei uns ist es vorgeschrieben, dass Behinderte einen Anspruch darauf haben, ohne Mehrkosten von einem Tankwart bedient zu werden. Uebrigens: in Oregon ist das Selbsttanken komplett verboten, dort muss man sich immer vom Tankwart bedienen lassen.

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