Punktgenau gelandet - das ruft Erinnerungen wach!
Ich weiß noch, als das Institut für Informatik in Stuttgart ende der 70-er Jahre eine PDP 11 bekommen hatte, wie wir stundenlang versucht haben, auf dem angeschlossenen Bildschirm überhaupt eine Mondlandung, später mit mehr Übung dann eine Landung nahe dem optimalen Landeplatz zu schaffen. Am Bildschirm gab es zwei Regler, einen für den Schub und einen, um die Landefähre zu drehen, die mit einem Stift bedient wurden. Die Kunst war, kurz vor der Mondoberfläche die Fähre im Schwebezustand zu halten, um dann einen Landepunkt zu finden. Das alles auf einem Bildschirm, der Fähre und Oberfläche nur als Striche darstellen konnte. Landete man auf einem Felsen oder war zu schnell, so explodierte die Fähre und eine Staubwolke breitete sich konzentrisch um die Stelle aus. Diese Stelle war dann durch die Trümmer blockiert, bis man das Programm neu startete.
Unvergessen, als es dem ersten Spieler gelang, nahe des optimalen Landepunktes sanft zu landen, den man bis dahin nur aus der Abstandsanzeige kannte und der nun als ein Rechteck auftauchte. Ein Astronaut (Strichmännchen) stieg aus und näherte sich, nachdem das obligate Fähnchen gesetzt worden war, dem Rechteck. Auf dem Bildschirm erschien die Schrift "Two sandwiches for the crew".
Und noch überraschender war der Moment, als es dem Ersten gelang, auf dem Rechteck zu landen. Da gabe es wieder die Explosion, diesmal mit der Meldung "you have destroyed McDonald's".
Vor einigen Jahren habe ich bei einem Tag der offenen Tür, bei dem die PDP ausgestellt war und lief, versucht, die alten Fertigkeiten nochmals unter Beweis zu stellen. Es ist mir nicht gelungen. :-)
Hoffentlich läuft der Rechner heute noch. Das Museum ist stolz darauf, dass viele der Exponate noch funktionstüchtig sind. Ob ein Besuch aber reicht, nochmal zu landen, womöglich sogar nahe dem anvisierten Ziel, wage ich zu bezweifeln.
Aber wenn es noch jemanden gibt, der das kann, dann wäre ein Youtube Video als Tribut zur Leistung der Japaner vielleicht jetzt angebracht in der Reihe, die das Museum mal gestartet hatte. Zur Not könnte ich ja vorbeikommen und trainieren...
https://www.f05.uni-stuttgart.de/informatik/fachbereich/computermuseum/
slk04