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  • Zielgruppenmitglied

mehr als 1000 Beiträge seit 26.02.2002

Zu enge Sichtweisen

Der These #1 stimme ich insofern zu, als Bildung immer das Fundament von allem ist. Ob KI automatisch zu einem Verfall der Bildung führt, bezweifle ich allerdings. Das klingt mir zu sehr nach antikem Wehklagen, wonach Lesen und Schreiben die nächste Generation vom Erlernen klassischer Mnemotechniken für das Rezitieren langer Texte abhält. Ja, heute kann kaum jemand mehr die Odyssee aus dem Gedächtnis in Hexametern erzählen. Unser Wissen und unsere Fähigkeiten haben aber eher zugenommen.

These #2 "KI braucht Erfahrung" macht den Fehler, von der Nutzung einer KI darauf zu schließen, dass dadurch keine Fehler mehr gemacht werden und entsprechend auch kein Lernen stattfindet. Aber nur weil ich das Ergebnis einer KI-Anfrage verwende, bedeutet das noch lange nicht, dass dies ein sinnvoller Ansatz ist und mich unweigerlich voran bringt. Auch hier ist scheitern, neuer Versuch, lernen die Regel. Lediglich die Ebene, auf der wir lernen werden, verschiebt sich. Das angesprochene Beispiel des Taschenrechners ist durchaus vergleichbar. Wenn ich den Rechenweg nicht kenne, hilft mir das bisschen Elektronik auch nicht weiter.

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