"Die KI dürfte vielen obendrein ein Gefühl der Sinnlosigkeit vermitteln: Sie schreibt Hausarbeiten, löst Programmieraufgaben aus dem Informatikpraktikum oder Übungszettel in Mathematik viel besser als man selbst. Warum soll man sich in einem Wettrennen abstrampeln, das man schon verloren hat?"
In welchem Wettbewerb denn? Man konkurriert ja auf Studentenebene nicht gegen die KI, sondern zunächst gegen andere Studenten sowie gegen Mitbewerber auf dem Arbeitsmarkt.
Wer sich da auf KI als "Spicikzettel 2.0" verlässt, der könnte vordergründig vielleicht eine falsch positive Zensur erhalten und sich somit einen unlauteren Wettbewerbsvorteil verschaffen. Dies wäre aber nur vordergründig und kurzlebig, da der Studiosus ja die zu lernenden Fertigkeiten gar nicht selbst erworben und geübt hat, sondern sich von einem Ghostwriter hat das Ergebnis liefern lassen. Die reichen Kinder konnten sich früher ein paar Tausend DM oder Euro leisten, um damit eine Person zu bezahlen, die für sie die Haus- oder Diplomarbeit geschrieben hat.
Heute verspricht eine Maschine diesen Job zu erledigen - für lau. Insofern könnte man von einer Demokratisierung des wissenschaftlichen Betrugs sprechen: Ein Ghostwriter für alle, gewissermaßen. Dumm nur, dass man nie so genau wissen kann, ob der maschinelle Ghostwriter völligen Stuss zu einem Thema verzapft oder gerade eine nobelpreisverdächtige Schrift verfasst hat.
Die Lösung des Problem ist eine sehr einfache: Nachdem alle Semester, Haus und Abschlussarbeiten durch sind, erfolgt ganz am Ende nochmal eine extensive und sehr differenzierte, mündliche / praktische Prüfung, in der dem Studenten auf den Zahn gefühlt werden kann, ob er wirklich das alles so beherrscht, was seine bisherigen Prüfungsergebnisse so suggeriert haben. Wer da erkennbare Zweifel an seiner Kompetenz erkennen lässt, erhält einfach das Diplom / den Bachelor / den Master /das Staatsexamen nicht.
Keks gegessen!