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  • J.Reuther

mehr als 1000 Beiträge seit 22.11.2005

Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates

ist die Pflege der Infrastruktur.
ÖPNV ist imho ebenfalls Teil der Infrastruktur, ist aber privatwirtschaftlich organisiert. Warum? Gewinnoptimierung und eine gute Versorgung in der Fläche schließen sich in der Praxis aus. ÖPNV als privatwirtschaftliches Unternehmen funktioniert deshalb nur in Ballungsgebieten. Nur ein nicht profitorientiertes Unternehmen kann einen Versorgungsauftrag für eine Region leisten, wo auch dünner besiedelte Bereiche enthalten sind.
Das 9€ Ticket kam zu früh. Jetzt ist es ein Testballon der den Auto-Lobbyisten den Beleg liefern wird, dass der ÖPNV kaum noch genutzt wird und man ihn absterben lassen kann. Natürlich ist das falsch. ÖPNV funktioniert überall dort, wo das Angebot gut ist und günstig noch dazu. Ich würde gerne ÖPNV nutzen um meine täglichen Einkäufe zu erledigen. Jetzt erstmals wäre das günstig durch das 9€ Ticket. Der Supermarkt ist 1km entfernt. Die nächste Haltestelle ist 400m von meinem Haus, und direkt vorm Supermarkt hält auch nichts, da kommen nochmal 100m dazu, sowie einmal unsteigen. Das ist einfach keine gute Versorgung. Derweil steht mein Kleinwagen in der Garage und kostet auch fürs rum stehen Geld.
Solange die Fahrt zum Supermarkt mit dem Bus zehnmal soviel kostet wie der Sprit für meinen Kleinwagen für diese Strecke und solange der Wagen an anderer Stelle unverzichtbar bleibt, solange werde ich wohl auch nicht umsteigen. So viel Geld habe ich nämlich nicht übrig um beides zu benutzen. Das 9€ Ticket ist ja zeitlich beschränkt auf 3 Monate.

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