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  • woksoll

347 Beiträge seit 19.07.2012

Differenzierte Open Source Nutzung oder scheiternder Fundamentalismus

Die Fundis bei den Grünen spielen keine Rolle mehr: der Pazifismus von Petra Kelly ist durch die Kriegsgeilheit von Fischer et al. ersetzt worden. Staat Umweltpolitik wird von Grünen in Hamburg Steinkohlekraftwerk genehmigt, in NRW Garzweiler II genehmigt und in Stuttgart Verbrennungsmotoren gefördert. Es ist daher zu vermuten, dass Fundamentalismus scheitert.

Ich habe häufig mit CKAN, FIWARE, Kubernetes und anderer Open Source Software auch im öffentlichen Dienst zu tun. Auch habe ich einen Account auf github. Andererseits nutze ich seit Jahren MS Office auf Windows und Macs. Als Corona kam haben wir im Home Office ganz normal weitergearbeitet mit täglichen Videokonferenzen mit MS Teams (auch mit Kunden) und mit dem ganzen Office-Kram in der Cloud und lokal.

Im Öffentlichen Dienst dagegen war Chaos: weder Homeoffice noch Homeschooling war vorbereitet. In Berlin waren nur 4% der 100.000 Arbeitsplätze gleichzeitig arbeitsfähig. In Ulm bastelt man an komplizierten OS-Videokonferenzen, die dann jeder selbst installieren muss statt Dienste im Netz einfach zu benutzen. Arbeiten statt IT-Administrieren. Niedersachsen ist in der Finanzverwaltung aus Linux an 12.000 Client ausgestiegen, weil sie ständig Zusatzkosten zu Anpassung bei KONSENS hatten, das von dataport gemanaget wird und alle anderen beteiligten Bundesländer Windows am Arbeitsplatz hatten.. Jetzt steigt Hamburg aus Windows aus und das jahrzehntelange Chaos bei FISCUS/KONSENS geht in eine neue Runde.

Für Anwendungen und Anwendungsentwicklungen werden wir im öffentlichen Dienst immer weniger Informatiker haben, weil die in der Administration von Open Source verheizt werden sollen. Wem hilft dieser Fundamentlismus?

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, dort Open Source Software zu nutzen, wo es sinnvoll und bezahlbar ist (S-H nutzt z.B. auch CKAN, hat aber keine Leute, so ein Portal zu errichten und kauft Externe, Niedersachsen Finanzen hatte kein Geld für die Linux Enterprise Edition von Suse). Und ansonsten sich an den Usern zu orientieren: welche Anwendungen brauchen die, sind die schon optimal (oder eher nur theoretisch wie die 570 Anwendungen nach dem Online Zugangs Gesetz, die nach 20 Jahren E-Governmentversuchen im Backlog hängen, das Portal gecancelled wurde und die IT-Konsolidierung des Bundes gescheitert ist mit Milliarden an überflüssigen Ausgaben).

Ich glauben wir würden besser fahren, wenn wir uns wie bei den Grünen mehr auf Realismus konzentrieren würden statt ideologischem Fundamentalismus. Dann könnte es sein, dass die Enttäuschung nicht so groß ist wie bei den grünen Fundis.

Die IT im öffentlichen Dienst muss Probleme lösen, nicht als Spielfeld für Fundis (Juristen, Informatiker) dienen. Im Ausland geht das seit über 20 Jahren mit viel mehr positiven Beispielen als bei uns. Die religiösen Versprcehen dagegen sind in München, Niedersachsen, dem Auswärtigen Amt und anderen gescheitert.

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