Ansicht umschalten
Avatar von Henrik Fisch
  • Henrik Fisch

368 Beiträge seit 11.06.2003

Puhhh ...

Gedanken aus der Sicht von jemandem, der das alles miterlebt hat:

Windows 95 löste vor 25 Jahren den PC-Boom aus
Der »IBM Personal Computer« löst 1981 den PC-Boom aus. Zwar nicht sofort, aber als die Taiwaner anfingen, das Motherboard-Design gnadenlos einfach zu kopieren (und damit einen neuen Industrie-Zweig erfanden), da gab es dann kein Halten mehr. Vorher gab es lauter proprietäre Systeme und wenn man Glück hatte, dann lief auf diesen CP/M. Da mussten die Programme aber immer noch heftig an die Hardware angepasst werden.

Das Microsoft-System brachte eine neue grafische Oberfläche mit, die sich an den Dokumenten orientierte.
... die gnadenlos abgekupfert war, und zwar von Xerox-Studien und dann von Apple. Und zunächst auch sagenhaft schlecht. Man denke an Windows 2.x im Vergleich zum GEM von Digital Research (was ja auch von Apple geklaut war, da aber wenigstens gut). Microsoft hat vier Inkarnationen benötigt, bis Windows da ankam, wo der Macintosh schon längst war (und das schreibt jemand, der Apple echt nicht mag).

Denn darin war Bill Gates echt gut: Klauen und ohne nennenswerte Weiterentwicklung neu vermarkten. Steve Jobs hat wirklich einige bahnbrechende Veränderungen der Menschheit herbei geführt (noch mal: das schreibt jemand, der Apple echt nicht mag). Aber Bill Gates? Der konnte vor allem gut erpressen.

Die Schreibtisch-Metapher [...]
... führte dazu, dass man bis heute keine vernünftigen virtuellen Desktops unter Windows hat. Im realen Leben? Einfach einen Tisch dazu stellen. Unter Mac? Wird mitgeliefert. Unter Linux? Wird mitgeliefert. Unter Windows? Hahaha, wovon träumt ihr denn?

Startmenü
... wurde dann zur Freude ALLER User und zugunsten des bunten Kachel-Wahnsinns in Windows 8 abgeschafft und in Windows 8.1 hektisch wieder eingeführt. Aber auch nicht so richtig, weil man sich keine Blöße geben durfte. Soviel zur Weitsicht von Microsoft.

Gates glaubte damals noch an den Erfolg proprietärer Online-Dienste [...]
Da glaubte er nicht dran, er wollte ihn mit dem Brecheisen zum Wohle von Microsoft und seinem Bankkonto durchsetzen. Das größte Verbrechen an der Menschheit war etwas später mit der gleichen Masche der Internet-Explorer 6. Wenn Microsoft den Browser-Krieg damals gewonnen hätte - und das wäre um ein Haar passiert - dann wäre das Internet heute bei weitem nicht so frei, wie jetzt. Und HTTP, HTML, CSS und JavaScript wären unverständlicher unausgegorener zu sich selbst inkompatibler proprietärer M$-Kram, für deren Nutzung man horrende Lizenzgebühren hätte zahlen müssen, und die man nur verstehen und anwenden darf, wenn man langjährige Schulungen mit teuren M$-Zertifikate abschließt. Da wäre die Reise hingegangen (wie bei jedem Monopolisten).

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.08.2020 23:28).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten