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  • 4WDriver

608 Beiträge seit 04.06.2015

Vom Listenpreis gehen bei Ford gleich mal 30% runter

wenn man sich im Internet umschaut. Es muss dann auch nicht der Raptor sein oder der Wildtrak, den kaufen sich eher Möchtegerne Cowboys für die Fahrt zur Eisdiele. Den Ranger und die anderen Pickups dieser Klasse (Mitsubishi L200, Nissan Navara, Toyota Hilux) gibt es auch deutlich einfacher ausgestattet. Mit 25000 bis 35000€ ist man dabei.
Man vergleiche nur mal den realen Endpreis für offroadtauglichen Kombi mit Untersetzung.
Der im Artikel genannte VW Amarok wird übrigens eingestellt, wie auch die Mercedes X-Klasse, die übrigens auf dem Nissan Navara basierte.

Bei Pickups gibt sehr viel Nutzfahrzeug fürs Geld. Ich schreibe ausdrücklich Nutzfahrzeug, weil diese Fahrzeuge grundsätzlich als N1G zugelassen werden. Wichtig ist, dass in den Zulassungspapieren die Klasse N1G BE steht, denn dann ist es ein Pickup mit LKW Besteuerung. Alles andere kostet PKW Steuern.
Auch bei der Versicherung muss man aufpassen, dass man nicht geschröpft wird. Nicht jeder PKW Versicherer hat günstige Tarife für N1 Fahrzeuge.

Die Bewertung des Nutzens liegt natürlich beim Nutzer. Für meinen Pickup habe ich eine abnehmbare Wohnkabine, damit spart der mir ein Wohnmobil, ein (dichtes) abnehmbares Hardtop, dann stört auch Regen nicht und wahlweise auch die offene Pritsche. Darauf habe ich letzte Woche 2 mal 1100kg Gehwegplatten transportiert, mehrere Bigpacks Sand, Split und Kies, diverse weitere Baumaterialien. Mit dem PU darf ich Anhänger bis 3,5t ziehen, der Minibagger ist damit kein Problem, der Pferdehänger auch nicht.

Für den Verkehr in der Großstadt ist ein Pickup eine schlechte Wahl, denn bei 5,30m Außenlänge und dem großen Wendekreis gibt es kaum Parkplätze in engen Wohnstraßen.
Sobald es etwas ländlich wird, ist ein PU aber für viele das ideale Fahrzeug.

4x4 Pickups sind auch erste Wahl, wenn man gelegentlich oder häufig 4x4 und Untersetzung benötigt und die Fahrzeuglänge nicht stört. Für wenig Geld gibt es sonst nur den Lada Niva oder den Jimny als echte Geländewagen, aber das sind Kleinwagen. Permanent Allrad wie beim L200 ist für manchen Pickup Fahrer möglicherweise weniger unfallträchtig, gerade in nassen, rutschigen Kurven ohne schwere Ladung. Denn da verlangen Pickups ohne Ladung die volle Aufmerksamkeit des Fahrers

Pickup Interessierten ist eigentlich auch bekannt, dass sie sich von Anfang an um Rostschutz kümmern müssen. Schließlich sind PU immer noch vor allem als 3. Welt Fahrzeuge konzipiert, sehr robust, einfache Technik, minimale Rostvorsorge, die wie der Ranger nur beim Antrieb und bei technischen Spielereien auf EU Anforderungen getrimmt werden.

Ach ja, dieses dumme Vorurteil, dass PU vor allem für Terrorkämpfer nützlich sind, kann sich der Autor auch nicht verkneifen. Eigentlich ist das nur peinlich. Wo bitte sind in Australien, Südafrika und in den meisten anderen PU Märkten die Terroristen mit einer AK47? Es gibt sie in machen Staaten, leider. Die kaufen natürlich auch Pickups, das läßt sich nicht verhindern. Aber in der Regel Toyota Hilux oder HZJ79, weil robuster und bessere Ersatzteilversorgung und nicht von Ford. Wie übrigens auch die UN, das Rote Kreuz und andere internationale Hilfsorganisationen.
https://www.toyota-gib.com/eng/index.html

Der Verfasser sieht keinen Nutzen für diesen Fahrzeugtyp. Muss er auch nicht, sollte dies dann deutlicher machen und einen Test vielleicht unvoreingenommenen Kollegen überlassen. Siehe als positives Gegenbeispiel:
https://www.heise.de/autos/artikel/Im-Test-Mitsubishi-L200-DI-D-4WD-3329913.html

Der Podcast des gleichen Autors ist peinlich, denn da hatte er nicht mal selber herausgefunden, dass sein Ranger Testwagen nicht den 3,2l 5 Zylinder hatte, sondern bereits den neuen, kleinen 4 Zylinder.
https://www.heise.de/meinung/Podcast-Die-Verflechtungen-des-Motorjournalismus-4693244.html

Wer für seine Transportaufgaben ein preisgünstiges Fahrzeug mit viel Zuladung auf einer Pritsche, 4x4, Untersetzung, hoher Anhängelast benötigt, kommt um einen Pickup kaum herum. Wer über 40000€ für einen Dritte Welt PU ausgibt, hat ein Luxus- und kein Transportproblem.

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