Ansicht umschalten
Avatar von Joachim (1)
  • Joachim (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 31.10.2016

Re: Sollen se mal machen, fĂĽhrt aber zu nix..

RvdtG schrieb am 03.11.2020 13:29:

Joachim (1) schrieb am 03.11.2020 12:56:

RvdtG schrieb am 03.11.2020 07:45:

Damit unterstellst du, dass der Rechtsrahmen, der vom Bund vorgegeben wird in grüner Hand ist. Deshalb hängt die Windkraftbranche auch so in der Luft...

Vor einer Gesetzesänderung kann man ja mal eine Detailplanung machen.

Du willst eine Detailplanung machen, ohne dass du irgendeine Ahnung hast ob es einen Rechtsrahmen fĂĽr eine Umsetzung geben wird, wie er aussieht und welche wirtschaftlichen Aspekte darin zu berĂĽcksichtigen sind?

Hast du auch schon Detailplanungen fĂĽr dein Weihnachten 2035 angefertigt?

Die Planung ist dafĂĽr da, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

"Detail" heißt dabei nicht jedes Detail auf technischer, sondern auf planerischer Ebene. Inkusive Risikoabschätzungen.

Wenn man einen 100kWh-Akku in 1h laden will, müssen da mindestens 100kW anliegen. Lädt man mehrere parallel, ist das mal eben die Leistung für ein ganzes Dorf (ohne Gewerbe).

Ja. Wir diskutieren aber nicht über Dörfer, sondern über Tankstellen, an denen LKWs tanken.

Korrekt. Und auch auf dem Land fahren LKW. Oder in Großstädten. Und viele davon sehen die Autobahn eher selten.
Die sollen zum Tanken bitte nicht extra auf die Autobahn müssen, das verkraften die Straßen nicht. Außerdem würde das den Wirkungsgrad der Idee massiv verschlechtern, wenn man zum Tanken zig Kilometer fahren muß. Und nicht alle dieser LKW haben eine "Heimatbasis" direkt in der Nähe oder fahren am Tag weniger als 200km.

Da wäre dann erstmal die Bedarfsanalyse spannend. Wie sieht das typische LKW-Fahrverhalten aus? Bzw. welche Kategorien an Fahrmustern gibt es, welche LKW-Typen werden genutzt.

Es wäre eben nicht einfach. Denn oben ist wenig Platz bei der normalen Tanke.

Stimmt, da kommt dann das Flachdach, und das ist so montiert dass LKWs ordentlich darunter passen.

Das dann sehr stabil zu bauen wäre,

Ok, das ist technisch nicht möglich. War mir vorher klar dass so ein Quark kommt.

ggf. die Traufhöhe überschreitet

Mit diesem Einwand habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Du hast recht. Wir müssen ausschließlich auf Wasserstoff-LKS setzen, weil ein Alternativvorschlag eventuell die vorgeschriebene Traufhöhe überschreiten würde.

Oder weil der Juchtenkäfer, die Wildbiene, die Vampirfledermaus oder sonstwas es verhindert.

Wir haben in DE nunmal tausende Gesetze die Bauprojekte komplex machen. Hast Du mal betrachtet, wie lange eine Gemeinde allein fĂĽr den Ausweis eines Baugebietes braucht?

Mal beim Online-Zugangsgesetz, das ja in 2 Jahren fertig sein muß (laut EU) gezählt, was da alles noch nicht rechtlich geregelt ist?

Gena für den Sch.... will ich einen Teil der "Detailplanung". Welche Gesetze verhindern eine Umsetzung, welche bremsen/verzögern. Wie kriege ich das Thema gelöst, wie arbeite ich als Gesetzgeber parallel an Gesetzesänderungen während die Forschung und die Wirtschaft ihren Teil machen. Und vor allem welche Deadlines habe ich für die Gesetzgebung.

Damit dann nicht irgendein Schlaumeier (oder ganz viele davon) reihenweise gegen die Stationen klagen. Durch drei Instanzen. Und zum SchluĂź kriegen die auch noch recht....

Also Hausaufgaben vorher machen und Gesetze anpassen, ggf. schon mal Leute zu Musterklagen animieren, damit am besten schon das EuGH-Urteil da ist, bevor es technisch richtig losgeht.

Die Tesla-Fabrik-Variante wird sich kaum ein Politker trauen... als BĂĽrger wĂĽrde ich das auch kritisch sehen, wenn die Regierung so vorgeht (auch wenn sie es reihenwiese macht...)

du brauchst einen Lastenaufzug statt Hubwagen

Noch eine technische Unmöglichkeit!

Ah. Hat doch nie jemand bestritten. Wie viele willst du denn vorhalten, und wieviel Platz benötigen diese - denn ich behaupte, dass der Lader/das Lager nicht mehr Grundfläche einimmt als die Tauschstation, wenn man die Staion hoch baut. Unten LKW-Durchfahrt mit Tauschroboter, drüber Lager und Lader.

Also kein Hubwagen mehr...

Ich wollte es dir nciht verraten, aber mein Gedanke war ein Akkubehältnis, das von Hubwagen über Gabelstapler bis hin zur vollautomatischen Tauschstation jede Art des Wechsels unterstützt. Wobei dir jetzt sicher sofort klar ist, dass der Baustoffhändler, der am Hof einen Wechselakku hat eher die Tauschstation nimmt und an der Autobahn nur Handhubwagen verfügbar sind. Oder so ähnlich.

Technisch ist das Akkuwechseln machbar. Nicht mehr mit Deinem ersten Vorschlag Hubwagen, aber machbar. Nur ist Dein Vorschlag halt jetzt ein so großer Umbau, dass das Baurecht reingrätscht. Mit dem ganzen elenden Rattenschwanz.

Und ein Trafohäuschen. Und eine zusätzliche dicke Stromleitung.

Ja. Technisch viel schwieriger als eine Wasserstoffpipeline, aber es soll angeblich möglich sein.

Es geht nicht nur darum, ob du technisch eins oder 10 bauen kannst. Einzeln alles ganz einfach machbar.

Und du willst Wasserstoff-LKWs, die auf tausende noch zu bauende Wasserstofftankstellen angewiesen sind.

Nö. Ich bin technikneutral. Ich nehm zur Not auch synthetischen Diesel. Infrastruktur ist komplett da. Juristische Verzögerungen hierzulande eher unwahrscheinlich, das wird nur politisch schwierig. Der "Wirkungsgrad" ist eher bescheiden, daher muß man sich überlegen, ob man woanders Kraftwerke bauen kann. Die "Locals" werden das ja ggf. auch woanders nicht toll finden.... die hiesigen (großen) Energieerzeuger auch nicht. Ist ja ein erwartetes Mega-Geschäft....

Gleiches Spiel fĂĽr H2. Welche technische Infrastruktur kann ich nutzen. Was muĂź ich erweiteren - und wo. Kann man die bestehenden Pipelines auch fĂĽr H2 nutzen? Was ist mit Ăśbergangszeiten, wenn ich H2 und normales Ă–l etc. brauche? Geht das mit Pipelines? Welche Raffineriestandorte (als etablierte Logistikzentren bei der Verteilung!) sind nutzbar. Kann man bei der Tanke die Benzintanks auch fĂĽr H2 nutzen?

Dann auch Stromtanken und Akkuwechselstationen. Geht das parallel zu PKW-Zapfsäulen? Wie kriege ich auch PKW schnell betankt? Wie muß das Stromnetz dafür aussehen?

FĂĽr jeden Ansatz die gleichen Fragen:
Was muß man umbauen? Technik? Baurecht? Verfügbare Arbeitskräfte? Sicherheit? Rechtssicherheit?

Gibt es Mischformen? Paralleles? Brauche ich Brückentechnologien? Exportfähigkeit?

Einfach mal ein Projekt aufsetzen, dass das alles durchexerziert. Wie oben geschrieben: Ein paar Stadviertel, ein paar Landkreise/Dörfer, die repräsentativ sind. Und sich auch da nicht jede Tankstelle ansehen sondern was repräsentatives. Das wird dann kein Fraunhofer ISE Gutachten wo drin steht, dass es prinzipiell machbar ist. Also technisch. Sondern ein oder gar mehrere konkrete Vorschläge. Die Blaupause für den Umbau. Inklusive Handlungsableitung "Wenn ihr das in 2035 wollt, müßt ihr jetzt das machen....".

Allein auf der skizzierten Ebene wird das Projekt ein paar Personenjahre kosten. "GrĂĽn-Melder" im Projekt sollte man eher feuern, "Rot-Melder" ernst nehmen. "Influencer" und Lobbyisten raushalten oder klar deren Input dokumentieren.

Über das Stadium "Einzelideen" sollten wir langsam rauskommen. Wir reden hier über die Infrastruktur. Wie lange Infrastrukturprojekte in DE dauern - vgl. A49/Danneröder Forst. 40 Jahre. Und es ging bisher nur durch Gerichte. Neben der Technik müssen wir da schneller werden.

Die Energiewende ist rechtlich viel einfacher zu verhindern als umzusetzen. Oder massiv zu verzögern.

Und ich hab keine Lust, dass wir am Ende Schuldige suchen, weil das Projekt an die Wand gefahren ist. Das wär mir zu heiß.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten