sigpoll schrieb am 09.04.24 18:04:
Ich denke schon. Unser Leben besteht letztlich nur aus ziemlich langsamer und unzuverlässiger Informationsverarbeitung durch unser Gehirn. Wenn "Bewusstsein" ab einer gewissen Größenordnung von Datenverarbeitung entsteht, dann kann das ein Computer viel schneller.
Sollte dafür allerdings ein "göttlicher Funke" nötig sein, dann wird es wohl nie eine "vollständige" KI geben.Unzuverlässig ist sehr relativ. Ich weiß warum 6 verknotete Finger auf einem Bild schlecht sind. Nicht weil ich ganz viele Bilder mit Fingern studiert habe. Ich weiß was Finger sind weil ich sie täglich benutze und weiß dass verknotete Finger Schmerzen bedeuten. Die Größenordnung an Daten spielt hier eine untergeordnete Rolle. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist es eher ein Rauschen das dir den Fokus erschwert. Ich würde mit Bewusstsein definitiv anders beginnen. Ein Einordnen und sich Erinnern gehört hier genau so wie Logik dazu. Wie würdest du Schmerz programmieren? Ich meine über 0 und 1 hinaus. Das ist nur einer von vielen Aspekten der das Bewusstsein und Teil des Lebens ausmachen. Da fehlt noch eine ganze Menge. Ich denke das wir das durchaus nachbilden können. Aber einfach so durch aufeinander stapeln von Rechnern oder Daten wir das nix. Wenn die Definition von Intelligenz ist: Wer schneller als ein Mensch rechnen kann ist intelligenter dann liegt das lange in der Vergangenheit. Oder anders gesagt: Ich weiß was ein Taschenrechner ist. Ein Taschenrechner weiß nicht was ich bin, selbst wenn er mich von einer Ente schneller als ein anderer Mensch unterscheiden kann und die Antwort: Mensch lautet.
Gegenthese. Sie haben jahrelange Erfahrung benötigt um Dinge über die Anzahl und Verformung von Fingern zu lernen, nämlich als Baby und Kleinkind. Auch das Konzept von einfachen Zahlen wie fünf oder sechs hat sie Jahre gekostet.
Es ist mitnichten so, dass Menschen sowas induktiv aus einem Naturwissenschaftlichen Weltmodell und Wissen ableiten, auch wenn sich das später als Erwachsener trotzdem so anfühlt.