Das Post- und Fernmeldegeheimnis besagt, dass normalerweise (also
ohne richterlichen Beschluss im Einzelfall usw.) niemand meine
Telekommunikation mithören oder manipulieren darf.
Auch wenn IP-Pakete unverschlüsselt über die Leitung gehen, darf ein
Provider nicht beliebig diese Pakete auslesen oder verändern; ein
Telefonanbieter darf ja normalerweise auch nicht unverschlüsselte
Telefonate mithören oder gar manipulieren.
Bei IP gibt es Informationen im Header, die der Provider mithören
oder verändern darf und muss, zum Beispiel "Destination Address" oder
"Time To Live". Aber es ist klar, dass der Provider sich keinesfalls
die Nutzdaten ansehen darf.
Damit ist eine von den Nutzdaten abhängige Priorisierung durch den
Provider unmöglich.
-
Bliebe also nur eine Priorisierung anhand der Header-Daten. Aber auch
diese Headerdaten werden von mir als Kunden (bzw. durch die von mir
verwendete Software) gesetzt.
Und ich habe zwar ein Interesse daran, dass einige von meinen eigenen
IP-Paketen schneller transportiert werden als andere, aber das kann
ich Client-seitig erreichen (z. B.: neue http-Anfragen werden erst
abgeschickt, wenn keine Telefonie-Pakete mehr in der Warteschlange
stehen).
Aber ich habe kein Interesse daran, dass z. B. meine http-Anfragen
besonders langsam sind, obwohl ich gerade gar nicht telefoniere. Also
würde ich auch http-Anfragen mit höchster Priorität rausschicken,
wenn ich gerade nichts anderes als http mache.
Ich sehe keine Provider-seitige Möglichkeit, daran etwas zu ändern.
Auf der Gegenseite sieht es ähnlich aus. Natürlich kann Rapidshare
Pakete an zahlende KundInnen zuerst raus schicken, und erst dann
Pakete an Leute wie mich. Aber auch das passiert heute schon, dafür
ist keine Änderung am Protokoll oder bei den Providern erforderlich.
-
Eine Priorisierung von IP-Paketen durch Provider ist m. E. nicht ohne
klare Verstöße gegen das Grund- bzw. Menschenrecht des Post- und
Fernmeldegeheimnisses möglich und scheidet somit aus.
Und das ist auch gut so.
ohne richterlichen Beschluss im Einzelfall usw.) niemand meine
Telekommunikation mithören oder manipulieren darf.
Auch wenn IP-Pakete unverschlüsselt über die Leitung gehen, darf ein
Provider nicht beliebig diese Pakete auslesen oder verändern; ein
Telefonanbieter darf ja normalerweise auch nicht unverschlüsselte
Telefonate mithören oder gar manipulieren.
Bei IP gibt es Informationen im Header, die der Provider mithören
oder verändern darf und muss, zum Beispiel "Destination Address" oder
"Time To Live". Aber es ist klar, dass der Provider sich keinesfalls
die Nutzdaten ansehen darf.
Damit ist eine von den Nutzdaten abhängige Priorisierung durch den
Provider unmöglich.
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Bliebe also nur eine Priorisierung anhand der Header-Daten. Aber auch
diese Headerdaten werden von mir als Kunden (bzw. durch die von mir
verwendete Software) gesetzt.
Und ich habe zwar ein Interesse daran, dass einige von meinen eigenen
IP-Paketen schneller transportiert werden als andere, aber das kann
ich Client-seitig erreichen (z. B.: neue http-Anfragen werden erst
abgeschickt, wenn keine Telefonie-Pakete mehr in der Warteschlange
stehen).
Aber ich habe kein Interesse daran, dass z. B. meine http-Anfragen
besonders langsam sind, obwohl ich gerade gar nicht telefoniere. Also
würde ich auch http-Anfragen mit höchster Priorität rausschicken,
wenn ich gerade nichts anderes als http mache.
Ich sehe keine Provider-seitige Möglichkeit, daran etwas zu ändern.
Auf der Gegenseite sieht es ähnlich aus. Natürlich kann Rapidshare
Pakete an zahlende KundInnen zuerst raus schicken, und erst dann
Pakete an Leute wie mich. Aber auch das passiert heute schon, dafür
ist keine Änderung am Protokoll oder bei den Providern erforderlich.
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Eine Priorisierung von IP-Paketen durch Provider ist m. E. nicht ohne
klare Verstöße gegen das Grund- bzw. Menschenrecht des Post- und
Fernmeldegeheimnisses möglich und scheidet somit aus.
Und das ist auch gut so.