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Avatar von Rajesh Ullal

974 Beiträge seit 06.01.2000

Na prima!

Hallo,

"Es war aber prinzipiell schon länger klar, dass AMD dringend eine
Entscheidung zum Aufbau weiterer Produktionskapazitäten fällen musste."

Eigentlich gesehen das groesste Manko von AMD: AMD kann max. 20-25% des
Weltmarktes beliefern, Intel dagegen ohne Probleme 100%.
Deshalb konnten die grossen OEMs wie z.B. Compaq/HP nie ganz auf AMD
setzen. Selbst Dell hat (abgesehen von recht guenstigen Preisen/Kick
backs) immer auf Intel gesetzt, selbst in dem Zeitraum, wo Intel eine
"Formschwaeche" hatte (PIII-1 GHz -> ttm von Pentium 4).

Das Manko, das AMD bis Anfang 2001 nur den Desktopmarkt beliefern
konnte, hat sich ja jetzt zum Teil erledigt (Athlon MP, Athlon Mobile).
Was fehlt, sind 4-way und hoeher.

"Nur in zwei Werken (Fab25 in Austin/Texas und Fab30/AMD Saxony in
Dresden) kann AMD zurzeit konkurrenzfähige Prozessoren herstellen, zwei
ältere Werke werden aus Kostengründen demnächst geschlossen."

Wobei aus Austin AFAIK ab Mitte des Jahres keine Prozessoren mehr
kommen werden, d.h. Dresden mit einem max. Output von vielleicht 40-50
Mio. Prozessoren in 2003 bleibt uebrig. (Weltmarkt ca. 130-150 Mio.
Prozessoren).

Geht man davon aus, das durch die emerging markets wie China und Indien
und durch neue innovative Software der Bedarf an leistungsfaehigen
Prozessoren weiter waechst + hoeehere Integration von ehemals
MPU-fremden Komponenten auf dem Chip (HT-Controller etc.) +
Vergroesserung von L2 und ggf. L3 auf dem Chip, so sind knapp 5000 WSPW
(Singapore) nicht viel.
 
" Doch dort hat AMD ja bereits 800 Millionen Mark abgesahnt."

Das ist defintiv falsch. Es muss heissen: AMD hat vom Land Sachsen
Subventionen in Hoehe von 800 Mio. DM bekommen, um eine
zukunftstraechtige Infrastruktur aufzubauen und viele Tausend
Arbeitsplaetze zu schaffen. Andere Standorte bieten mind. genauso wie
viele "Incentives" (Stichwort: Wettbewerb der Standorte).

Achso:

"Es ist an der Zeit, das grundlegende Geschäftsmodell der
Halbleiterindustrie zu überdenken." Dabei hat er aber offenbar Sanders
Zustimmung: "Die heutige Vereinbarung ist eine innovative Antwort auf
die tektonischen Verschiebungen, die weltweit die wirtschaftlichen
Grundlagen der Halbleiterindustrie verändert haben." Das soll wohl --
kurz gefasst -- bedeuten: "Intelligent men share fabs."

Hmm, 1a Marketinggeblubbere - im Klartext: Wir haben keine finanziellen
Mittel fuer eine neue Fab. Aber Mr. Ruiz soll ja in die Fussstapfen von
dem Cowboy treten, - da kann er schon mal ein wenig ueben.

Gruss

Rajesh


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