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  • Edna Krabappel

mehr als 1000 Beiträge seit 22.04.2004

Re: Kostenlos-Mentalität

bickerdyke schrieb am 8. April 2009 14:07

> Edna Krabappel schrieb am 8. April 2009 12:29

> > > Das ist aber irgendwie nicht nur eine "Mentalität", sondern auch eine
> > > Kultur. Das Web basiert auf dem Gedanken, dass jeder Teilnehmer
> > > gleichzeitig Leser UND Autor ist.
> > 
> > Das *wäre* eine Kultur, wenn es denn so wäre. Aber ebenso wie die

> Das *war* mal eine.

Wirklich? Ich bin nun wirklich auch schon lange dabei, habe meine
ersten EMails noch per uucp bekommen, und hatte mal einen Atari ST
mit einer statischen IP, aber an solche Zeiten erinnere ich mich
kaum. Vieles verklärt man auch in der Erinnerung.

> > Tauschbörsen nicht voll sind von selbproduzierter Musik und Filmen
> > der Nutzer sondern kommerziell produzierten Werken oder wie die

> Das Netz war da aber auch noch nicht voll von geklautem Zeugs.

Das Netz war insgesamt einfach noch ziemlich leer. Aber auch damals
hat man schon per FTP mehr runter als raufgeladen. Ich erinnere mich
auch aun jemanden der mit mehreren 10er Boxen Disketten im
Terminalpool der Uni saß, vom Äußeren schon offensichtlich kein
Student, drei Rechner mit Beschlag belegte, auf jedem mehrere
Navigator am laufen. Dann scrollte er immer vorsichtig herunter und,
klickte jedesmal wenn ein Stück nackte Haut sichtbar wurde schnell
auf "Save". 

> Aus der Zeit als der Internetzugang noch in Form von
> Komplett-Accounts vergeben wurde. (Sprich: Server login mit email,
> ftp, und telnet-Zugang) hatte doch jeder zu ich@meine-uni.de
> irgendwas in der Art von <Blink>Mein Steckbrief</blink> unter
> http://www.meine-uni.de/users/ich liegen.

Ich nicht.

> Was im "Web2.0" dazukam, war einerseits die Thematische Sortierung
> (die Bilder liegen jetzt unter flicker.com/ich und das selbstgemachte
> msuikalische Machwerk unter youtube.com/ich anstatt "meiner"
> Homepage) und eben die Erweiterung auf Bild, Ton und Video.

Aber das wurde doch erst groß als eigene Inhalte ins Netz stellen
gefeiert.

> > Hallo? Es geht um Menschen die da Vollzeit an der Recherche von
> > seriösen, zietierfähigen Nachrichten arbeiten! Nicht um "handgemalte
> > Fantasy-Bilder".

> Nein. es geht um alle Menschen die Content erzeugen, der dieser
> Qualität nur von Vollzeitkräften erzeugt werden kann.

Meinetwegen könne wir die Diskussion darauf ausdehnen.

> Ich möchte
> diese auch nicht aus dem Netz haben, aber müssen eben damnit umgehen
> können, dass sie in eine Kultur des freien Austauschs von....
> Urlaubsbildern (langsam gehen mir die Beispiele aus) dazugestossen
> sind.

Nein, das ist doch andersrum. Zunächst waren es die Inhalte von
zentralen Contentanbietern die das Internet interessant gemacht
haben. Da hat man doch auch früher nicht im wesentlichen private
Urlaubsbilder ausgetauscht. Es gab zwar das Usenet für Diskussionen,
aber mit Aufkommen der Web-Browser verschob es sich ganz schnell auf
kommerzielle Content Anbieter. Die Inhalte waren zwar frei und man
ging mit Urheberrechten recht "lässig" um, trotzdem waren es doch die
Werke von "Profis" die das Netz interessant gemacht haben. Hast Du
damals wirklich im wesentlichen "Mein Hund, meine Katze, meine
Hobbies" Homepages angeguckt?!

> Nicht um sie aufzufordern ihr Zeugs ebenfalls zu verschenken, aber
> manchmal um das System überhaupt zu verstehen. (z.B. warum es Leute
> gibt die ohne schlechtes Gewissen MB-Weise Zeugs von fremden Seiten
> sammeln.

In der "Wild-West" Zeit des Internets war das eben ein weitgehend
rechtsfreier Raum, und so mancher hat dort eben auch urheberrechtlich
geschütztes Material eingestellt. Daran haben sich die "Geeks" in der
Anfangszeit gewöhnt, erst recht allerdings viel später die Massen
durch die Tauschbörsen. Und das ist nun über die Stränge geschlagen.
Wenn die Internet-Kultur überhaupt irgenwann mal Schaden genommen
hat, dann doch durch die AOL Newbies, als AOL massenweise CDs mit
einem Monat Gratiszugang verteilt hat. 

> Google mach schliesslich auch nicht mehr, als fremden Inhalt
> zu sammeln und auf neue Art und Weise zugänglich zu machen;

Nein Google selber bietet die Inhalte nicht an.

> oder
> warum andererseits wer nichts umsonst abgibt, auch nicht mit Hilfe
> aus der Masse in Form von Mundpropaganda etc rechnen braucht.)

???

> > > Nicht nur das ich kein Geld dafür bekomme, sondern er steht noch
> > > einem Verlag zur Verfügung, der dadurch Werbeeinnahmen erzielen kann.
> > 
> > Klar ... heise wird jetzt mit Deinem Beitrag reich werden!

> reich vielleicht nicht, aber es muss sich wohl genug lohnen, dass
> heise im gegenzug weiterhin kostenlose IT-Nachrichten anbietet.

Aber das berechtigt Dich doch nicht die Urheberrechte an den heise
Artikeln zu verletzen.

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