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  • vaduros

456 Beiträge seit 15.06.2002

Zypries, Schröder; Softwarepatente

Ich lese hier von E-Mail-Kampagnen an unsere verehrte
Justizministerin. Ich kann von solchen Kampagnen nur abraten wg.
zwecklos.

Zypries will Softwarepatente, weil Schröder Softwarepatente will,
weil Siemens und SAP Softwarepatente wollen.

Um es mal naiv aber realistisch darzustellen: v. Pierer trifft
Schröder bei einer dieser Dutzenden Elitenzusammenkünfte:"Gerd, wir
brachen Softwarepatente, damit uns Microsoft nicht vom Markt jagt und
wir uns gegen sie wehren können. Wenn wir keine Softwarepatente
bekommen, müssen wir unsere Entwicklungabteilung in xxx dichtmachen
und dann stehen 5000 Arbeitsplätze auf dem Spiel."

Schröder denkt:"Na klar, das macht Sinn. Die Amis sind eh Scheiße und
wir dürfen den Wirtschaftskrieg gegen die USA nicht verlieren. Hat
mir Hasso neulich auch erklärt. Und diese Open-Source-Frickler zahlen
ja eh keine Steuern." (Siemens zwar auch nicht, aber das versteht der
Kanzler nicht..;)..)

Dann zu v. Pierer:"Ich werde mal mit der Justizministerin über diese
Problematik reden. Wir dürfen uns hier in Europa nicht von Amerika
die Butter vom Brot nehmen lassen. Geh davon aus, daß wir das
machen!"

Darauf folgt die in Deutschland übliche Hinterzimmerpolitik und
voilá: Her mit den kleinen Softwarepatenten. Innerhalb der Regierung
ist die Sache durch, das Pseudoeingehen von Zypries auf die
bisherigen Proteste dient lediglich der Beschwichtigung.

Schröder ist extrem von der veröffentlichten Meinung ('Bild',
'Spiegel') sowie von physischer Präsenz zu beeindrucken. Solange
nicht 30.000 unabhängige Softwareentwickler vor dem Kanzleramt
demonstrieren, wird sich am aktuellen Kurs nichts ändern. Alternativ
müßte 'Bild' schlagzeilen:"Patent-Wut: Bald 30.000 neue
Arbeitslose!!!"

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