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  • Tino

mehr als 1000 Beiträge seit 17.04.2007

Leidvolle Erfahrung

Ich gehöre wohl zu den wenigen Privatpersonen,
die keine geklaute Software einsetzen *wollen*
(was das jetzt bedeutet darf jeder mit sich
selber ausmachen).

Aber die Firmen machen es einem wirklich extrem schwer.

Beispielsweise versteigere ich gerade eine
meiner Adabas-D 10.0 (Linux SQL-Datenbank, Vollversion)
bei eBay weil ich mir den Updatepreis für alle Lizenten
in der zur verfügungstehenden Zeit (1 Monat Vorwarnzeit)
einfach nicht leisten kann!

Auch meine Kollegen haben mich immer angeguckt,
als ob ich spinnen würde, aber eine der Versionen um
auch mal eine Vollversion anzutesten wurden natürlich
gerne gesehen!  Vielsagend "selber Schuld" ist aber zu
hören, wenn ich mein Leid mit den Update-Gebühren klage,
weil ich *privat*für*mich* DREI VOLLLIZENZEN von
Adabas erstanden hatte.  Und meine Kollegen haben Recht!

Ich meine, es ist schon etwas heftig, wenn man 1 Monat
Zeit hat, über 7000 DM als Privatperson aufzubringen, nur
damit man updaten kann.  Es ist schon richtig, man *muss*
ja nicht updaten.  Aber z. B. gerade bei der Datenbank
wird es aufgrund der Majoritätsbindung erst ab 3 Lizenzen
interessant.  Und Hand auf's Herz, was bitte ist eine
alte Version einer Software wert, die einmal über
5000 DM gekostet hat, sobald sie nicht mehr update-bar
ist?

Ich habe nichts gegen die Softwarepreise.  Ich bin gerne
gewillt, für gute Software gutes Geld zu bezahlen.  Aber
wenn die Erhaltungskosten teilweise ebenfalls derartige
unbezahlbare Höhen erreichen kann ich schon verstehen,
wenn Leute die Notbremse ziehen und schauen, woher sie
die Software "unter der Hand" bekommen.

In sofern kann ich zustimmen:

Die BSA-Studie ist eindeutig tendenziös, und damit nicht
ernstzunehmen.  Die freie Software (mein T-Shirt ziert
nicht von ungefäre ein Tux) zeigt, wie es geht.
Außerdem gehe ich davon aus, wenn über 50% der
Bevölkerung durch ein Gesetz kriminalisiert würde, dann
ist mit großer Wahrscheinlichkeit das Gesetz falsch.
Das bedeutet aber keinen Freibrief zum Gesetzesbruch,
sondern daß eine Diskussion in Gang kommen muß, damit
die Rechtsnorm dem neu gewonnenen allgemeinen
Verhaltenskodex angepaßt wird.

Das Internet ist nun einmal ein vollkommen neues(?)
Medium das somit auch eine Änderung des Verhaltenskodex
bewirkt.  Dies zu ignorieren hilft nichts, es verzögert
die Entwicklung nur.  (Soviel auch zu MP3 usw.)

Tino
PS: Entgegen ihrer Aussage funktioniert meine eMail-Adresse.
(Und wenn nicht dann habe ich mal wieder meinene MX
vermurxt, kommt öfters vor.)

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