robert linden schrieb am 22. Mai 2007 19:43
> Haettest Du mal den ganzen artikel gelesen wuesstest Du, dass es um
> eine DB fuer die polizei geht und nicht um einen "online-pranger".
> Also, immer langsam mit den mecker-reflexen ;-)
> Alles gute,
> rob
Sag mal, bist du wirklich so naiv? Was glaubst du wohl wie lange
diese Datenbank im ursprünglichen Sinne verwendet würde? Bei den
Lkw-Mautdaten sehen wir doch gerade, wie so etwas läuft. Die sollten
ursprünglich auch nur zum Zweck der Mauterhebung verwendet werden,
steht so sogar im Gesetz. Und jetzt? Es ist doch praktisch schon
beschlossene Sache, daß die Polizei diese Daten nun auch zum
Schnüffeln verwenden dürfen, und die ursprünglich ausdrücklich nicht
dafür gedachten Mautbrücken werden in einigen Bundesländern schon
jetzt zur flächendeckenden Überwachung aller Autofahrer verwendet,
die die Autobahn benutzen (so in Bayern und einigen anderen
Bundesländern schon Praxis, andere Bundesländer wollen nachziehen).
Genauso wird das auch mit der "Sexualstraftäter"-DB laufen (wobei
"Sexualstraftäter" ein sehr dehnbarer Begriff sein kann, wie uns in
den USA ja vorgemacht wird): Nach längstenfalls ein oder zwei Jahren
werden die Politiker zum Zwecke des Wählerstimmenfangs ganz plötzlich
beschließen, daß es ja doch viel besser sei, wenn die Leute über die
in dieser DB erfaßten Menschen bescheid wissen (in GB hat es etwas
ähnliches ja schon einmal gegeben, mit teilweise verheerenden Folgen
für Unschuldige, die das Pech hatten, den so an den Pranger
gestellten Menschen ähnlich zu sehen und/oder Namensvetter von einem
von ihnen zu sein). Nein, da ist mein Standpunkt schon eindeutig: Die
besten und mißbrauchssichersten Daten sind die, die nie erfaßt
werden.
Ganz abgesehen davon bin ich immer noch der Meinung, daß ein
Straftäter, der seine Strafe abgesessen hat, mit Fug und Recht wieder
als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt werden muß,
schon allein um ihm die Chance zu geben, sich in diese Gesellschaft
wieder einzugliedern. Alles andere ist Rache- und Lynchjustiz, die in
einem modernen Rechtsstaat nichts verloren hat.
Markus
> Haettest Du mal den ganzen artikel gelesen wuesstest Du, dass es um
> eine DB fuer die polizei geht und nicht um einen "online-pranger".
> Also, immer langsam mit den mecker-reflexen ;-)
> Alles gute,
> rob
Sag mal, bist du wirklich so naiv? Was glaubst du wohl wie lange
diese Datenbank im ursprünglichen Sinne verwendet würde? Bei den
Lkw-Mautdaten sehen wir doch gerade, wie so etwas läuft. Die sollten
ursprünglich auch nur zum Zweck der Mauterhebung verwendet werden,
steht so sogar im Gesetz. Und jetzt? Es ist doch praktisch schon
beschlossene Sache, daß die Polizei diese Daten nun auch zum
Schnüffeln verwenden dürfen, und die ursprünglich ausdrücklich nicht
dafür gedachten Mautbrücken werden in einigen Bundesländern schon
jetzt zur flächendeckenden Überwachung aller Autofahrer verwendet,
die die Autobahn benutzen (so in Bayern und einigen anderen
Bundesländern schon Praxis, andere Bundesländer wollen nachziehen).
Genauso wird das auch mit der "Sexualstraftäter"-DB laufen (wobei
"Sexualstraftäter" ein sehr dehnbarer Begriff sein kann, wie uns in
den USA ja vorgemacht wird): Nach längstenfalls ein oder zwei Jahren
werden die Politiker zum Zwecke des Wählerstimmenfangs ganz plötzlich
beschließen, daß es ja doch viel besser sei, wenn die Leute über die
in dieser DB erfaßten Menschen bescheid wissen (in GB hat es etwas
ähnliches ja schon einmal gegeben, mit teilweise verheerenden Folgen
für Unschuldige, die das Pech hatten, den so an den Pranger
gestellten Menschen ähnlich zu sehen und/oder Namensvetter von einem
von ihnen zu sein). Nein, da ist mein Standpunkt schon eindeutig: Die
besten und mißbrauchssichersten Daten sind die, die nie erfaßt
werden.
Ganz abgesehen davon bin ich immer noch der Meinung, daß ein
Straftäter, der seine Strafe abgesessen hat, mit Fug und Recht wieder
als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt werden muß,
schon allein um ihm die Chance zu geben, sich in diese Gesellschaft
wieder einzugliedern. Alles andere ist Rache- und Lynchjustiz, die in
einem modernen Rechtsstaat nichts verloren hat.
Markus