> Wieso technik-affine Leute
> dann immer davon ausgehen "Mir fällt das so extrem leicht, also muß
> es jeder können. Wer es nicht kann, ist doof." werde ich nie
> verstehen.
Nachvollziehen kann ich es auch nicht, verstehen aber schon: Meine
persönliche Erfahrung mit Techies lehrt, daß die Technik-Kompetenz
bei vielen ganz einfach auf Kosten der sozialen und emotionalen
Kompetenz geht.
Mal wieder polemisch-verkürzt ausgedrückt: Viele Nerds waren schon
als Kinder "uncool" (d.h. im Zwischenmenschlichen unsicher bis
unbeholfen), hatten aber z.B. ein ausgeprägtes
mathematisch-analytisches Verständnis (was sie auch nicht beliebter
machte). Die fast schon zwangsläufige Entscheidung für
Tätigkeitsfelder, in denen man überwiegend mit Maschinen und
Algorithmen zu tun hat, und weniger mit Menschen (und wenn, dann mit
solchen, die dasselbe soziale Handicap mitbringen) führt zu einer
ständigen Verschärfung.
> Ich finde es fast schon schade, daß Leute mit anderen
> Talenten nicht genauso agieren. Zum Beispiel gibt es wohl wenige
> Gitarristen, die einem unmusikalischen Menschen eine Gitarre in die
> Hand drücken und sagen: "Also eine Tonleiter wirst du nach Gehör
> schon spielen können, oder? Das kann ich doch im Schlaf! Ein paar
> Noten zupfen, mehr ist das doch nicht."
Künstlerisch kreative Menschen bringen i.d.R. schon eine hohe
Empathie und Sensibilität gegenüber (eigenen und fremden)
Empfindungen mit – genau die Dinge, die den vielen tendeziell eher
autistischen Nerds Angst machen. Oder was meinst du, woher das
quasi-homophobe Gekläff gegen alles ästhetisch Zumutbare stammt?
Aber das Beispiel mit der Gitarre illustriert sehr schön die
Absurdität des Nerd-Standpunktes. Es hilft, zu verstehen, daß viele
Nerds als (tendenzielle) Autisten ganz einfach noch viel weniger als
der (in dieser Hinsicht meist auch schon überforderte)
Durchschnittsmensch in der Lage sind, ihrerseits zu begreifen, daß
ihre Vorstellungswelt nicht allgemeingültig ist.
> dann immer davon ausgehen "Mir fällt das so extrem leicht, also muß
> es jeder können. Wer es nicht kann, ist doof." werde ich nie
> verstehen.
Nachvollziehen kann ich es auch nicht, verstehen aber schon: Meine
persönliche Erfahrung mit Techies lehrt, daß die Technik-Kompetenz
bei vielen ganz einfach auf Kosten der sozialen und emotionalen
Kompetenz geht.
Mal wieder polemisch-verkürzt ausgedrückt: Viele Nerds waren schon
als Kinder "uncool" (d.h. im Zwischenmenschlichen unsicher bis
unbeholfen), hatten aber z.B. ein ausgeprägtes
mathematisch-analytisches Verständnis (was sie auch nicht beliebter
machte). Die fast schon zwangsläufige Entscheidung für
Tätigkeitsfelder, in denen man überwiegend mit Maschinen und
Algorithmen zu tun hat, und weniger mit Menschen (und wenn, dann mit
solchen, die dasselbe soziale Handicap mitbringen) führt zu einer
ständigen Verschärfung.
> Ich finde es fast schon schade, daß Leute mit anderen
> Talenten nicht genauso agieren. Zum Beispiel gibt es wohl wenige
> Gitarristen, die einem unmusikalischen Menschen eine Gitarre in die
> Hand drücken und sagen: "Also eine Tonleiter wirst du nach Gehör
> schon spielen können, oder? Das kann ich doch im Schlaf! Ein paar
> Noten zupfen, mehr ist das doch nicht."
Künstlerisch kreative Menschen bringen i.d.R. schon eine hohe
Empathie und Sensibilität gegenüber (eigenen und fremden)
Empfindungen mit – genau die Dinge, die den vielen tendeziell eher
autistischen Nerds Angst machen. Oder was meinst du, woher das
quasi-homophobe Gekläff gegen alles ästhetisch Zumutbare stammt?
Aber das Beispiel mit der Gitarre illustriert sehr schön die
Absurdität des Nerd-Standpunktes. Es hilft, zu verstehen, daß viele
Nerds als (tendenzielle) Autisten ganz einfach noch viel weniger als
der (in dieser Hinsicht meist auch schon überforderte)
Durchschnittsmensch in der Lage sind, ihrerseits zu begreifen, daß
ihre Vorstellungswelt nicht allgemeingültig ist.