Julius04 schrieb am 7. Juni 2006 16:01
> Man kann es sicherlich mit der Überwachung übertreiben, klar!
>Â
> Aber so einige Funktionen sind doch sehr praktisch. Mir ist es für
> Kinder wesentlich lieber, wenn Mami beruhigt ist, weil der Zwerg sein
> Handy dabei hat und man "im Notfall" orten kann, als das in heute
> leider weit verbreiteter Hysterie der Nachwuchs ohne elterliche
> "Bewachung" das Haus gar nicht erst verlassen kann. Dann kann der 7
> jährige Nachwuchs auch allein mit dem Fahrrad zum Freund fahren und
> nebenbei Selbständigkeit lernen. Da ist mir eine kontrollierbare
> Freiheit lieber als ein "einsperren" aus elterlicher Angst.
> Ich halte es allerdings für sehr sinnvoll, dass das Handy, das
> geortet wird, hierüber immer zwangsläufig über z.B. SMS informiert
>Â wird.
Also das Eltern in einem gewissen Umfang wissen sollten, wo sich ihre
Kinder aufhalten und was sie machen ist eine Forderung, die hier wohl
niemand ernsthaft in Zweifel stellen wird.
Die Frage ist: Wie gelange ich an die Information? Hole ich sie mir
heimlich oder vertraue ich auf die Richtigkeit der Information, die
ich freiwillig vom anderen bekomme?
Über die Ortung per SMS zu informieren ist zwar schonmal besser, als
es komplett heimlich zu machen, aber was spricht dagegen sein Kind
einfach anzurufen und es zu fragen, was los ist? Wer in diesem
Beispiel auf die Ortung besteht, hat ein Vertrauensproblem.
Die große Gefahr ist doch, dass hier eine Generation von Kindern
aufwächst, die praktisch mit dem Überwachungsstaat aufwachsen. Am
Anfang spielen die Eltern die Rolle des "Big Brothers", später
möglicherweise der Partner, die werbetreibende Industrie und der
Staat. Die praktischen Auswirkungen sind zuerst vielleicht eher
harmlos und erscheinen sogar nützlich. Das tiefverwurzelte
Bewusstsein, dass es "berechtigte" Personen gibt, die jederzeit alles
über einen erfahren können, kann - im schlimmsten Fall - eines Tages
mal das Ende unserer demokratischen Gesellschaft, so wie wir sie
kennen, bedeuten.
> Man kann es sicherlich mit der Überwachung übertreiben, klar!
>Â
> Aber so einige Funktionen sind doch sehr praktisch. Mir ist es für
> Kinder wesentlich lieber, wenn Mami beruhigt ist, weil der Zwerg sein
> Handy dabei hat und man "im Notfall" orten kann, als das in heute
> leider weit verbreiteter Hysterie der Nachwuchs ohne elterliche
> "Bewachung" das Haus gar nicht erst verlassen kann. Dann kann der 7
> jährige Nachwuchs auch allein mit dem Fahrrad zum Freund fahren und
> nebenbei Selbständigkeit lernen. Da ist mir eine kontrollierbare
> Freiheit lieber als ein "einsperren" aus elterlicher Angst.
> Ich halte es allerdings für sehr sinnvoll, dass das Handy, das
> geortet wird, hierüber immer zwangsläufig über z.B. SMS informiert
>Â wird.
Also das Eltern in einem gewissen Umfang wissen sollten, wo sich ihre
Kinder aufhalten und was sie machen ist eine Forderung, die hier wohl
niemand ernsthaft in Zweifel stellen wird.
Die Frage ist: Wie gelange ich an die Information? Hole ich sie mir
heimlich oder vertraue ich auf die Richtigkeit der Information, die
ich freiwillig vom anderen bekomme?
Über die Ortung per SMS zu informieren ist zwar schonmal besser, als
es komplett heimlich zu machen, aber was spricht dagegen sein Kind
einfach anzurufen und es zu fragen, was los ist? Wer in diesem
Beispiel auf die Ortung besteht, hat ein Vertrauensproblem.
Die große Gefahr ist doch, dass hier eine Generation von Kindern
aufwächst, die praktisch mit dem Überwachungsstaat aufwachsen. Am
Anfang spielen die Eltern die Rolle des "Big Brothers", später
möglicherweise der Partner, die werbetreibende Industrie und der
Staat. Die praktischen Auswirkungen sind zuerst vielleicht eher
harmlos und erscheinen sogar nützlich. Das tiefverwurzelte
Bewusstsein, dass es "berechtigte" Personen gibt, die jederzeit alles
über einen erfahren können, kann - im schlimmsten Fall - eines Tages
mal das Ende unserer demokratischen Gesellschaft, so wie wir sie
kennen, bedeuten.