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  • arcticfox

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Re: 4 Euro zahle ich gerne, wenn davon _jeder_ in diesem Land provitiert!

Hackito ergo Sum schrieb am 17. Mai 2011 21:36

> Und um das Problem, das in weniger dicht besiedelten Gegenden so
> viele verschiedene Anbieter jeder sein eigenes Kabel ziehen, in den
> Griff zu bekommen brauchen wir eine staatliche Stelle die das tut?
> Donnerwetter...

Gegenfrage: 
Hätten wir denn heute in ländlichen Gebieten asphaltierte Straßen für
Jedermann frei nutzbar (oder ein gut ausgebautes Schienennetz) wenn
dies nicht von Anfang an in Staatshand gewesen wäre?
Oder möchten wir Zustände wie in best. anderen Ländern mit bemauteten
Straßen und schmalen Schotterpisten in ländlichen Gebieten?

> Da trifft es sich ja gut das das die Anbieter ganz genau so sehen.
> Allerdings liegen in einer Straße öfters mal vier Supermärkte.
> Sollten wir die nicht auch gleich verstaatlichen um uns vor zu wenig
> Wettbewerb zu schützen?

Bei Supermärkten funktioniert das mit dem Wettbewerb ja auch. Ich
erinnere mal daran dass man sich i.d.R. nicht vertraglich dazu
verpflichtet in nur einem Supermarkt einzukaufen.
Du kannst deinen Telefonanbieter ja nicht täglich wechseln. Du kannst
allerdings so beliebig viele Supermärkte besuchen wie es dir Spaß
macht.
Das ist schon ein Unterschied.

Mehrere Telefonkabel in deine Wohnung ist ähnlich sinnvoll wie
mehrere Wasserleitungen von versch. Anbietern, versch. Stromkabel von
versch. Anbietern – oder auch mehrere Straßen von mehreren
Straßenbauunternehmen vor deiner Haustür.

> Wenn Du der Meinung bist das das trotzdem alles wunderbar
> funktionieren kann dann nenne bitte ein Land in dem eine staatliche
> Stelle das Netz hält und in dem der Ausbau schneller als bei uns von
> statten geht.

Ok, ein 100%ig passendes Beispiel habe ich nicht. Aber wie ist das
z.B. in den skandinavischen Ländern geregelt.
Gut, dort ist kein Staatskonzern für den Telefon-Netzausbau
zuständig, allerdings gibt es in Finnland die Verpflichtung zur
Breitbandversorgung aller Bürger.
TeliaSonera ist eine der größten Telekomanbieter dort, das
Unternehmen ist zwar eine AG, allerdings hält der Staat die
Aktienmehrheit, und hat somit einen starken Einfluß auf das
Unternehmen.
Bei der Telekom AG hat der dt. Staat hingegen keine Aktienmehrheit.
Und da der Aktiengewinn bei Großunternehmen offenbar wichtiger ist
als die erbrachten Dienstleistungen... Ich höre an dieser Stelle
besser auf, bevor ich mich wieder aufrege...

> Meiner Meinung nach kann nur eine Ausschreibung von Regionen zur
> Versorgung in Verbindung mit zeitlich begrenztem exklusivem
> Nutzungsrecht den Konflikt einigermaßen bewältigen. Wer 2012 ein
> Neubaugebiet erschließen will muß dazu eine Ausschreibung gewinnen
> und bestimmte Leistungen verpflichtend anbieten. Im Gegenzug muß er
> dort über xx Jahre vor Schmarotzern wie Mogelcom und Konsorten
> geschützt bleiben. Kein perfektes Modell, aber m.E. das beste
> denkbare und funktioniert auf anderen Gebieten bereits.

Ist ein nettes Modell, welches auch ich befürwortet hätte, nur haben
da leider die Wettbewerbshüter aus den Reihen der EU was dagegen.

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