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  • Twister

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Re: Bauern mit Mistgabeln auf der Suche nach der Richtung

Th.Posso schrieb am 28. April 2004 18:24

> Die Frage kann aber auch eine ganz andere sein. Wäre es nicht
> denkbar, dass sich eben nicht so viele wie gewünscht aktiv
> beteiligen, weil sie schlicht nicht gleicher Meinung sind? 

In Bezug auf das nach außen hin auftreten: ja.
In Bezug auf den Verein ist es sicherlich ein Problem.
Nehmen wir stop1984 als praktisches Beispiel - nun fragt mich ggf.
die Humanistische Union, ob stop1984 Petition xy unterzeichnen will.
Ich frage innerhalb der Aktiven-Sektion und bekomme bis zur Deadline
keine Rückmeldung.

Ich kann jetzt entweder selbst entscheiden und sagen "da niemand was
gesagt hat, gehe ich von Zustimmung aus", kann das Gegenteil annehmen
und nein sagen oder kann sagen "okay, da niemand was sagt, muss ich
mich entscheiden und ich sage ja/nein"

Das wird sicherlich bei anderen Initiativen nicht anders sein.

> Worauf ich hinausmöchte: gibt es einen Realitätsabgleich?

Ich denke, dass z.B. bei Problemen wir RFID dieser sehr schwer ist
weil Du eigentlich nur 2-4 Positionen hast
a) Industrie ---> juchuuu, preiset rfid!
b) Datenschützer ---> aber bitte nur mit gesetzlichen Regelungen
c) einige, die sich damit befassen und sagen: mir egal
d) sehr viele, die es gar nicht mitbekommen

Sehr viele wussten ja z.B. nicht, dass in ihren Kundenkartend die
Chips waren, die weitere Daten speicherten. Dagegen richten sich ja
die Forderungen - gegen einen Einsatz, bei dem niemand mehr sich
selbst entscheiden kann.

Insofern ist ein Realitätsabgleich bei vielen Sachen schwer weil
überhaupt keine Kenntnis von den Dingen besteht (RFID? was ist das?)

> Natürlich, es gibt die Möglichkeit, dass Leute nicht gegen etwas
> sind, weil sie die Folgen nicht abschätzen können, und man kann ihnen
> erklären, um was es geht und sie überzeugen, aber man kann sich das
> nicht als Lebenslüge auf Dauer aufrecht erhalten. Wenn aller
> Anstrenungen zum Trotz auch diejenigen, denen man es lange erklärt
> hat, weiterhin anderer Meinung sind, dann muss man irgendwann den
> Gedanken in Betracht ziehen, dass man mit seiner Meinung eine
> Einzelmeinung vertritt und eben nicht die Verbraucher vertritt.

Einerseits ja (siehe oben, es fehlt aber oftmals schon an der
Kenntnis, von aufklärung ganz zu schweigen), andererseits denke ich,
muss man sich auch auf Seiten der Politik/Rechtsprechung entscheiden:

entweder man setzt auf "die Verbraucher sollen sich gefälligst selbst
informieren, engagieren, einsetzen...", dann müsste man z.B. auf das
Ladenschlussgesetz abschaffen, man müsste das Gesetz gegen unlauteren
Wettbewerb abschaffen etc. und einfach sagen "informier dich oder
fall auf die Nase"

Aber wenn man weiterhin auch auf Schutzrechte setzt, dann müssen
diese in vielen Fällen durchgesetzt werden - RFID ist imho einer
dieser Fälle.

(ich hoffe, das war nicht zu konfus)

Twister

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