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  • Quanten Joe

270 Beiträge seit 22.11.2019

Exportgut

Die DSGVO kann zu einem Weltstandard werden, wenn die EU diese Verordnung nur Konsequent durchsetzt.

Die Voraussetzungen sind gar nicht so schlecht, Einmal gibt es auch anderswo in der Welt den Wunsch nach einem starken Datenschutz, Und dann ist der EU-Raum ein lukrativer Markt auch mit konsequent durchgesetzter DSGVO.

Gequake von Unternehmen, die sich anpassen müssen, gibt es immer. Ohne Regeln läßt sich leichter der Rohstoff Daten "abbauen". Und wenn es den Menschen einmal über die Hutschnur geht, trifft es die Staaten, die sich dann den Protesten erwehren müssen. Aus Staatssicht ist es demnach billiger und aus Regierungssicht weniger problematisch, wenn Datenschutz das Dschungelgehabe von Unternehmen rigoros angeht und empfindlich bestraft.

Das wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die EU. Und es gibt weltweit genug Vorgänge, die - legal! - unbeobachtet von statten gehen möchten. Ganz abgesehen davon, dass das Mißbrauchspotential von abgeschöpften Daten inzwischen jeden Menschen gefährden kann. Selbst jene, die kaum Spuren im Internet hinterlassen. Denn es gibt mehr mögliche Vermutungen als Fakten. Denn zu jedem Set Fakten, lassen sich viele - womöglich unendlich viele - Vermutungen bilden. Denn Vermutungen wenden die Fakten auf einen erweitertes Set von Thesen an. Es ist im Grunde wie mit dem Theorem der kleinen Zahlen: Es gibt mehr Möglichkeiten eine Regel für eine Zahlenfolge zu definieren, als kleiner Zahlen. Wobei kleine Zahlen durchaus auch 1E10 (oder weitaus mehr) bedeuten kann.

Sprich die EU hat mit der DSGVO zwar nicht den ultimativen Datenschutz definiert, aber ein echtes Alleinstellungsmerkmal in der Welt geschaffen, welches - wenn auch konsequent angewendet - zu einem Datenstandortvorteil gereicht. Also auch zu einem Wirtschaftsstandortvorteil.

Entsprechend: GB will sich nicht dran halten, d.h., sie werden als Drittland beurteilt und damit muss GB wie die USA beurteilt werden. Es bedarf eines Abkommens, dass EU-Bürgern/Unternehmen etc die Durchsetzung von DSGVO-Standards juristisch erlaubt, ggf. eine Art GB-Shield einsetzt werden (der dann besser als der Privacy Shield sein sollte, da dieser nicht die Bits wert sind, die gespeichert werden).

Ja "die Wirtschaft" klagt, also die die von den laxen Gesetzen außerhalb der EU profitieren. Dies bedeutet - wie es auch derzeit Usos ist - Wir ignorieren die DSGVO so lange, bis wir für etwas Mecker bekommen. Dann wird halt etwas angepasst, und geschaut, ob die (oft minimale) Anpassung durchgeht. Salamitaktik halt. Darauf sollte sich die EU nicht einlassen (scheint sie allerdings zu tun). Dabei, wenn eine EU-Cloud wirklich Sicherheit der Daten bedeutet, hat der Standort Europa weltweit einen riesigen Vorteil. Nicht sofort, weil - wie ich auch erlebe - Entscheider oftmals nur das Mitmachen (um nicht womöglich abgehängt zu werden) sehen, also eher auch Angst agieren. Aber über konsequente Ahndungen von Verstößen gegen die DSGVO lernen auch die Hyperventilierer der neuen Digitalisierung. Und wer sich die Zeit nimmt und den Datenschutz in den Entscheidungen berücksichtigt, bekäme dann einen Vorteil - zurecht!

Deshalb EU: Zieht die DSGVO erbarmungslos durch! Es ist zum Wohle Europas!

QJ

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