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  • Moody

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2001

Kontrollwahn

Was soll eigentlich diese Ueberdramatisierung? Spam entstand langsam
und sehenden Auges, die Situation ist keineswegs auf einemal so, dass
man sich in irgendein uebereiltes Handlungsschema im Sinne einer
Neuorganisation des Emailverkehrs hinein pressen lassen muss.
Anstatt bei den Verursachern anzusetzen wird wieder einmal zentrale
Kontrolle und Regulierung gepredigt. Das ist ersten vergeblich im
Sinne der Aufgabenstellung und zweitens schaedlich im Sinne freier
Kommunikation.
Wie der Artikel erwaehnt gibt es bereits anwenderseitig die
Moeglichkeit Vertrauenssnetzwerke aufgrund von Signaturen zu bilden
(GnuPG, PGP) - man muss es nur konsequent anwenden und als
Kulturtechnik etablieren, sprich so selbstverstaendlich machen wie
das zukleben des Briefumschlags. Behoerden, Banken, etc. koennen auf
hierarchische Authentifizierung (x.509) setzen, das beisst sich
nicht. Dieses Schema ueberlaesst es jedem einzelnen sich mit dem
Problem adequat auseinanderszusetzen. Ist das zu kompliziert? Jemand
der beispielsweise etwas so komplexes wie das eintippen von
Textnachrichten auf einer Zifferntastatur per x-fachbelegeung gelernt
hat (SMS) kann IMHO nicht per sé zu doof sein seine E-Mails zu
signieren (wenn es standardmaessig in den clients unterstuetzt wird)
- und das sind ja nun ziemlich viele. Es gibt andere Beispiele wo
sich scheinbar komplexe Vorgaenge sehr einfach etabliert haben - weil
die Motivation dazu da war.
Aufklaerung ueber solche Moeglichkeiten oder der Einsatz solcher
Software als vorinstallierte und gut eingebundene Standardloesung
findet aber nicht statt, denn die Kontrolle soll vom Anwender weg hin
zu einer geregelten Infrastruktur, an der eben nicht alle wie frueher
leicht und ohne (bzw. mit geringen) Kosten und Aufwand
partizipierenen koennen.

Keep it simple, keep it free.

M.
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