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127 Beiträge seit 23.05.2008

Re: Warum eigentlich noch Marktwirtschaft?

x3No schrieb am 29. August 2009 06:38

> Dann saug doch deine DRM-freie Musik. Ich hätt lieber ne Kulturflat
> und legale Torrents.

Reden wir hier eigentlich von einer Zwangsflatrate oder einem
freiwilligen Angebot? Falls letzteres, kannst du gleich mal
vergessen, dass du da besonders günstig wegkommst, dann zahlen die
Nicht- oder Wenignutzer nämlich nicht für dich mit.

> Ich bin auch der Meinung, dass mit Musik viel zu viel Geld verdient
> wird.

Du solltest dich vielleicht auch etwas vom Thema "Musik" lösen. Im
Artikel geht es um Texte, und in der Praxis muss es früher oder
später auch um Filme, Software und alles andere gehen, das man
digital ohne nennenswerten Aufwand vervielfältigen kann.

> Was imo garned der Sinn von Unterhaltung is. Die Kulturflat
> würd das vllt wieder auf ein vernünftiges lvl runterbringen

Kulturflatrate ist ein anderer Bezahlmechanismus, mit dem Umfang der
Zahlungen hat das erstmal nichts zu tun. Und dass plötzlich das
Geldverdienen auf ein vernünftiges Maß schrumpft, wenn die
Finanzierung ohne Rücksicht auf Angebot und Nachfrage festgelegt
werden kann, halte ich für übertrieben optimistisch.

> Wie z.B. die Plattenbosse. Die Künstler,
> dene ich es gönne, denn sie tun was, sehen am wenigsten von dem Geld
> was "ehrliche Käufer" da ausgeben in dem Irrglauben sie unterstützen
> damit die richtigen Leute.

Die Künstler schließen Verträge mit den "Plattenbossen" immer noch
freiwillig ab. Und wieso sollte sich das mit einer Kulturflatrate
ändern? Ohne die Marketingmacht der Konzerne hätte ein Künstler auch
dann noch ein Problem. Selbstvermarktung im Internet ginge hingegen
ja auch jetzt schon.

Praktischerweise bist du ja auch gar nicht auf die Umsetzungsprobleme
eingegangen. Und das ist auch meist alles, was man von
Flatratebefürwortern bekommt: Ein vages Gefühl, dass dann endlich
alle Missstände verschwinden, die Musik besser wird und die bösen
Plattenbosse pleite gehen. Konkrete und brauchbare Vorschläge zur
Verteilung der Gelder (zwischen Künstlern, zwischen Medienarten), für
den Umgang mit ausländischen Künstlern oder Unternehmen oder
dergleichen sind rar. Von Lösungen, die auch außerhalb des
Musikmarktes anwendbar wären, mal gar nicht zu reden.

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