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  • x3No

927 Beiträge seit 19.09.2006

Re: Warum eigentlich noch Marktwirtschaft?

Tordanik schrieb am 29. August 2009 09:57

> Reden wir hier eigentlich von einer Zwangsflatrate oder einem
> freiwilligen Angebot? Falls letzteres, kannst du gleich mal
> vergessen, dass du da besonders günstig wegkommst, dann zahlen die
> Nicht- oder Wenignutzer nämlich nicht für dich mit.
Keine Ahnung wie das werden soll. Zwangsabgaben sind immer schlecht,
siehe GEZ. Den Laden auszuräuchern wär das beste was man ihnen antun
könnte =) Freiwillige Abgaben und dafür legale Torrentnetzwerke zu
haben is halt so ne Sache ... 10-15 euro im Monat würd ich persönlich
bezahlen, mehr aber ned (weil da der RS acc weit billiger is)

> Du solltest dich vielleicht auch etwas vom Thema "Musik" lösen. Im
> Artikel geht es um Texte, und in der Praxis muss es früher oder
> später auch um Filme, Software und alles andere gehen, das man
> digital ohne nennenswerten Aufwand vervielfältigen kann.
Weisst bei Filmen + Software seh ich ja noch eine hohe Investition.
Bei Filmen könnt man endlich an den super bezahlten Schauspielern
sparen. Das is ja abartig was teilweise Serienschauspieler verdienen
und dann noch die Jolie oder Willis für ne Hauptrolle zu haben ...
unter 15 Mio. USD bist da ned dabei. Aber jedenfalls seh ich bei
Filmen eine Investition, grad das riesige Team was im Abspann immer
auftaucht und hab somit auch keine Probleme für gute Filme 6-7 Euro
für ein Kinoticket am Kinodienstag hier in München zu bezahlen. Bei
Musik is das was ganz anderes. GUTE Künstler, brauchen nämlich kein
Team von 100 Leuten für schnitt, Special Effects, Stunt, Soundtrack
(mom den machen die Musikkünstler ja selber =P). Da hab ich null
verständnis für das ewige Geheule. Musik ist keine Geldmaschine,
sondern Unterhaltung. Wer nur Musik macht um Geld zu haben, nicht
weil er/sie es will und den inneren Drang verspürt Musik zu machen is
imo eh kein echter Künstler und verdient es nedmal ein cent zu
bekommen.

> Kulturflatrate ist ein anderer Bezahlmechanismus, mit dem Umfang der
> Zahlungen hat das erstmal nichts zu tun. Und dass plötzlich das
> Geldverdienen auf ein vernünftiges Maß schrumpft, wenn die
> Finanzierung ohne Rücksicht auf Angebot und Nachfrage festgelegt
> werden kann, halte ich für übertrieben optimistisch.
Optimismus is doch mal was tolles heutzutage meinst ned? Im vergleich
zum ewig miesen "mimimi alles schlecht" der restlichen Masse. Aber
mal im Ernst. Alles hat ein Ende und die Millionenverdienste der
Musikindustrie auch und warum ned jetzt? =)

> Die Künstler schließen Verträge mit den "Plattenbossen" immer noch
> freiwillig ab. Und wieso sollte sich das mit einer Kulturflatrate
> ändern? Ohne die Marketingmacht der Konzerne hätte ein Künstler auch
> dann noch ein Problem. Selbstvermarktung im Internet ginge hingegen
> ja auch jetzt schon.
Nur du scheinst zu vergessen, dass gerade diese Marketing und
Marktmacht der großen Labels es einem überhaupt erst ermöglicht
gehört zu werden und das is sicher nicht 1-1,3 Euro/Titel wert! Mir
zumindest ned =) Ja, es gibt sicher auch Gegenbeispiele wie z.B.
Aggro Berlin die selber ihr Independent Label hochgebracht haben,
aber halt nur durch blanke Provokation. Das will vllt ned Jeder
Künstler =) Manche wollen sicher einfach nur "schöne Musik" machen
und da kommt man heutzutage an den großen Labels ned vorbei. Man muss
sich als Künstler bei dene Prostituieren und sich ausbeuten lassen.
Da seh ich den Vorteil der Kulturflat für den Künstler selbst.

> Praktischerweise bist du ja auch gar nicht auf die Umsetzungsprobleme
> eingegangen.
Ja, was erwartest du von mir? Ich bin kein BWLer, VWLer oder gar
Jurist. Ich bin nur Biotechnologe. Ich hab doch keine Ahnung was
möglich is und wie man es umsetzt. Ich will es haben =)))
Klar gibts Umsetzungsprobleme, aber wenn man nedmal versucht was zu
ändern wird sich auch nix ändern.

> Und das ist auch meist alles, was man von
> Flatratebefürwortern bekommt: Ein vages Gefühl, dass dann endlich
> alle Missstände verschwinden, die Musik besser wird und die bösen
> Plattenbosse pleite gehen.
Findest du etwa die "Plattenbosse" gut? Findest du es ok, dass jemand
nur eine Marktmacht hat, diese missbraucht um Künstler (die meist von
Geschäft null Ahnung haben, deswegen sind sie Künstler und keine
BWLer) zu "versklaven" um selbst damit Millionen zu verdienen? Und
böse ist immer relativ zu sehen. Ich seh die großen Labels als
Blutsauger und Ausbeuter unserer Zeit an. Genau wie Immobilienmakler.

> Konkrete und brauchbare Vorschläge zur
> Verteilung der Gelder (zwischen Künstlern, zwischen Medienarten), für
> den Umgang mit ausländischen Künstlern oder Unternehmen oder
> dergleichen sind rar.
Mei sollen die das doch anhand der Download/Kaufraten (kauf deswegen,
dass man sagen kann 30-50ct. pro CD für die Materialkosten im Laden)
festmachen wer wieviel bekommt.

> Von Lösungen, die auch außerhalb des
> Musikmarktes anwendbar wären, mal gar nicht zu reden.
Ausserhalb von Musik und Text is das halt so ne Sache, weil da eben
teilweise zurecht hohe Investitionen sind und das schwer ist
auszumachen. Bei Software könnt man das halt auf den Privatanwender
beschärnken. Businesskunden sollten eh für jeden Mist zahlen, da sie
ja mit der Sache Geld verdienen, aber ein Privatanwender der
Photoshop nutzt, sollte da keine 300 euro dafür zahlen. Da reichen
doch 10-20. Das sind 10-20 euro mehr als umsatz als man mit einer
Raubkopie macht =)) Aber dieser Gedanke is halt ned sehr verbreitet
bei der Geldgier der Firmen und bei der Mentalität der BWLer
fehlendes Geld als Verlust hinzustellen =)

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