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  • kirsche40

mehr als 1000 Beiträge seit 14.02.2001

Unfug?!?

Mal davon abgesehen, das hier schon wieder das Rad neu erfunden
werden soll, musste ich beim Lesen dieses Manifestes schon
schmunzeln.

1) XMPP (im Artikel als ein Teil des Projektes benannt) benötigt
einen Vermittlungsdienst. Die angekündigte plausible deniability und
alles was am den Zielen dieser Leute bzgl. Meta-Daten im Dokument
gesagt wird kann man also schon einmal getrost vergessen.

2) Man benötigt eine technische Lösung, die Nachrichten der
unterschiedlich verschlüsselten Sessions auseinander und für die
Empfänger lesbar bereit hält - also wieder eine Zwischeninstanz, die
beide Schlüssel kennen muss und somit die Chat-Teilnehmer
eineindeutig identifizieren können muss.

3) Zusätzlich faseln die Leute was von einer Cloud. Auch in diesem
Punkt muss das Projekt bzgl. der Meta-Daten scheitern.

4) Kein P2P. Also doch wieder nur eine Server-zentrische Lösung, die
etwas weiter oben im Dokument noch als "gehört sofort abgeschafft"
gebrandmarkt wurde. Und nein, es gibt keine Foundation-Lösung. Es
gibt nur Server oder P2P.

5) Auto-aliases: Und wo ist da die deniability? Der Server muss
trotzdem die Route zum Empfänger kennen.

6) Onion headers: Sehr schön, wir bauen also das Internet inklusive
PKI und Tor nach. Wozu?

7) Third party dropbox: Wo ist denn da der Unterschied zum bisherigen
XMPP Verfahren?

8) Mixmaster with signatures: Also das, was man z.B. von ChatSecure
und ähnlichen Clients bereits kennt.

Fazit:
Sorry, aber entweder die Leute widersprechen sich ständig bei den
einzelnen Punkten oder wollen etwas als ganz toll neues ankündigen,
was es so schon längst gibt. Dazu kommt, das die Leute ihre eigenen
Ziele nicht mit den vorgebrachten Lösungen erreichten können.

Es kann natürlich durchaus auch sein, das ich das Manifest einfach
nur nicht verstanden habe...

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