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  • mirai2006

20 Beiträge seit 19.12.2005

Rechtliche Implikationen == Null?

Muss dann die Entwicklerin, die den Sourcecode als frei auszeichnen
will, erst einmal recherchieren, ob nicht doch vielleicht
irgendjemand vor ihr etwas ähnliches entwickelt hat und
Copyright-Ansprüche bestehen? Ist sie dann mithaftbar, falls sie
bestehende Copyrights übersehen hat? Inwieweit ist derjenige
wiederum, der möglicherweise fälschlicherweise als frei
gekennzeichneten Source-Code verwendet, letztlich doch rechtlich
verantwortlich oder mitverantwortlich?

Wenn es hier tatsächlich nur um die rechtliche Frage einer zulässigen
oder unzulässigen Verwendung von Sourcecode geht, scheint mir eine
FSF-Kennzeichnung gerade keine Lösung zu sein?

Geht es eher darum, von Anwenderseite, dem es für die Anwendung
erstmal egal sein kann, ob ein Entwickler für die Weiterverwendung
des Sourcecodes Copyright-Ansprüche erhebt oder nicht, die Verwendung
von freier Software zu pushen? Warum sollte er das tun? Weil die
Entwicklung zukünftiger sinnvoller Anwendungen dann schneller und
besser erfolgen kann? Dafür sprechen gute Gründe. Auf der anderen
Seite fördert das größtenteils freien Sourccode entwickelt von
abhängig Beschäftigten, die für öffentliche Einrichtungen oder Firmen
arbeiten, welche ganz andere Mischkalkulationen machen können, oder
Hobbyentwickler. Wer nicht als Lohnabhängige in den Sklavendienst
treten will, sondern das entwickeln will, worauf sie gerade Lust hat,
und sich die Arbeit von den Anwendern honorieren lassen will, sieht
sich bei so etwas allerdings schnell dem Gruppenzwang ausgesetzt,
ihre Arbeit gleich weiterzuverschenken, noch bevor sie davon ihre
Miete zahlen konnte. 

So frei scheint freie Software irgendwie auch nicht zu sein. 

Na ja, schönes Wochenende noch! (Ich mach denn mal weiter...)


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