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69 Beiträge seit 25.03.2000

Methodisch fragwürdig, nicht tauglich für die gewünschten Aussagen

Natürlich kann eine solche Studie andere Aktivierungsmuster als bei
Nichtspielern feststellen. Allerdings

-ist hier nicht die Rede von einer Kontrollgruppe, dh. die Gefahr ist
groß, dass die Forscher uebereifrig darin sind, etwas entdecken zu
wollen (sonst wird niemand ihr Paper zitieren)

-wird der Ist-Zustand gemessen, das heißt höchstens eine Korrelation
festgestellt. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, und wenn ja, in
welche Richtung, kann damit nicht eruiert werden (das wäre nur über
eine verblindete Longnitudinalstudie möglich). Man kann nicht
unterscheiden zwischen "Menschen mit anderen Erregungsmustern
bevorzugen Kampfspiele" oder "Kampfspiele verändern das Gehirn".

-besteht hier die Gefahr, vorschnelle Verbindungen zwischen
vermeintlichen Veränderungen im Gehirn (nicht so schockiert von
Gewaltvideos) mit Verhalten (rennt mordend durch die Welt) zu ziehen.

-wird die Studie von den Medien nur beachtet werden, wenn sie
Veränderungen nachweist

Angesichts dessen halte ich die Studie für unethisch und gefährlich:
Hier kommen Eigeninteresse der Forscher mit untauglichem
Studiendesign und der großen Gefahr der meinungsbildenden
Fehlinterpretation der Ergebnisse durch die Massenmedien zusammen.
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