Abgesehen davon, dass
- es sich bei dem Cluster um ein Prestigeobjekt handelt
- der Cluster nur so preiswert ist, weil Self-made ist (Kein Support,
keine Arbeitskosten, keine Software etc.)
...wird der Cluster nicht ansatzweise das leisten, was er im
Linpack-Benchmark verspricht. Praktisch in allen
technisch-naturwissenschaftlichen Benchmarks liegt der IBM Power4
weit hinter dem Itanium2 und mittlerweile auch hinter dem Opteron,
trotz seiner gigantischen Caches. Da es sich beim PPC 970 um einen
abgespeckten Power4 + Altivec handelt, ist hier wohl kaum mehr zu
erwarten (wie auch die c't SPEC-Werte auf dem G5 mit IBM Compiler
zeigen).
Der G5 schneidet im den TOP500 nur deshalb so gut ab, weil der
zugrundeliegende Linpack Benchmark größtenteils von der
DGEMM-Performance (double prec. Matrixmultiplikation aus der BLAS
Bibliothek) abhängt. Die zwei Multiply-and-Add Einheiten des PPC970
können nämlich durch DGEMM theoretisch perfekt ausgelastet werden
(kommt sehr selten vor), wenn der entprechende Experte sich der Sache
annimmt. Hierzu wurde für den Cluster der BLAS-Guru Kazushige Goto
verpflichtet, der wieder einmal sehr gute Arbeit geleistet hat und
die DGEMM Effektivität auf dem PPC970 auf 88.2% steigern konnte
(Enstpricht einer Dauerleistung von 8.1 GFLOPS/CPU in DGEMM). Sehr,
sehr guter Wert - aber für die Praxis genauso wie der gesamte Linpack
(ergo TOP500 Wert): irrelevant.
Und nun der kleine Seitenhieb für meine Apple-Freunde: Die oben
beschriebene Leistung gilt nur für Linux, das auch auf dem Cluster
läuft. Für OS X erreichte Goto nur eine Effektivität von 83.1% und
eine Linpack Effizienz von traurigen 67.3% bei 2 CPUs (Linux auf dual
CPU: 78.9%).
Dazu schreibt Goto: "Please do not expect high performance. OSX's
memory management is awful". Er muß es wissen, denn er ist eine
lebende Legende auf dem Gebiet der CPU-Optimierung. Das zeigt einmal
mehr, dass die allgemeine Einschätzung, dass unter der
Klicki-Bunti-Haube von OS X ein frickeliges und lahmes uralt-Unix
werkelt, kein Vorurteil ist.
MfG
Kaborka
- es sich bei dem Cluster um ein Prestigeobjekt handelt
- der Cluster nur so preiswert ist, weil Self-made ist (Kein Support,
keine Arbeitskosten, keine Software etc.)
...wird der Cluster nicht ansatzweise das leisten, was er im
Linpack-Benchmark verspricht. Praktisch in allen
technisch-naturwissenschaftlichen Benchmarks liegt der IBM Power4
weit hinter dem Itanium2 und mittlerweile auch hinter dem Opteron,
trotz seiner gigantischen Caches. Da es sich beim PPC 970 um einen
abgespeckten Power4 + Altivec handelt, ist hier wohl kaum mehr zu
erwarten (wie auch die c't SPEC-Werte auf dem G5 mit IBM Compiler
zeigen).
Der G5 schneidet im den TOP500 nur deshalb so gut ab, weil der
zugrundeliegende Linpack Benchmark größtenteils von der
DGEMM-Performance (double prec. Matrixmultiplikation aus der BLAS
Bibliothek) abhängt. Die zwei Multiply-and-Add Einheiten des PPC970
können nämlich durch DGEMM theoretisch perfekt ausgelastet werden
(kommt sehr selten vor), wenn der entprechende Experte sich der Sache
annimmt. Hierzu wurde für den Cluster der BLAS-Guru Kazushige Goto
verpflichtet, der wieder einmal sehr gute Arbeit geleistet hat und
die DGEMM Effektivität auf dem PPC970 auf 88.2% steigern konnte
(Enstpricht einer Dauerleistung von 8.1 GFLOPS/CPU in DGEMM). Sehr,
sehr guter Wert - aber für die Praxis genauso wie der gesamte Linpack
(ergo TOP500 Wert): irrelevant.
Und nun der kleine Seitenhieb für meine Apple-Freunde: Die oben
beschriebene Leistung gilt nur für Linux, das auch auf dem Cluster
läuft. Für OS X erreichte Goto nur eine Effektivität von 83.1% und
eine Linpack Effizienz von traurigen 67.3% bei 2 CPUs (Linux auf dual
CPU: 78.9%).
Dazu schreibt Goto: "Please do not expect high performance. OSX's
memory management is awful". Er muß es wissen, denn er ist eine
lebende Legende auf dem Gebiet der CPU-Optimierung. Das zeigt einmal
mehr, dass die allgemeine Einschätzung, dass unter der
Klicki-Bunti-Haube von OS X ein frickeliges und lahmes uralt-Unix
werkelt, kein Vorurteil ist.
MfG
Kaborka