Mondstein schrieb am 22. Februar 2012 15:08
> ...dann habe ich diese Krisentheorie ohne sie jemals vorher gelesen
> zu haben eben auch entwickelt! :-)
>
> Ich glaube es gehört lediglich gesunder Menschenverstand dazu, das
> wenn mit immer weniger menschlicher Arbeit immer mehr produziert wird
> - bei gleichzeitigem Anstieg der Weltbevölkerung und dem ZWANG immer
> mehr zu konsumieren, damit das System aufrecht erhalten werden kann -
> das irgendwie das nicht zusammen passen kann, oder?
Richtig, dass war die Erkenntnis. Um zu verstehen, was daran so
"toll" ist, müsstest du dich wahrscheinlich in die Zeit von Marx
versetzten. Da war das noch nicht allen so klar!
> Wenn man im Jahre 2035 in einer modernen Automobil- oder
> Computerfabrik Fahrzeuge oder Geräte weitgehend ohne menschliches
> Zutun produzieren wird können - wo sollen denn die Menschen (und das
> werden immer mehr - global gesehen) dann arbeiten um das Geld zu
> verdienen ein solches Fahrzeug oder eben einen Rechner zu kaufen?
>
> Irgendwo muss das Geld für diesen Konsum doch herkommen, oder etwa
> nicht? Interessant ist das man auf diese Fragen zwar häufig eine
> ablehnende Haltung präsentiert bekommt - aber man erhält eigentlich
> NIE eine Antwort wie es denn funktionieren soll.
Genau das ist die "Krise" an der Theorie. Übertragen auf das damalig
vorherrschende System folgerd er "Die Enteigner werden enteignet."
> Meist ist die häufigste Erklärung das es bis jetzt ja auch noch
> gehalten hat - dann wird es das auch noch weiterhin......klasse -
> wirklich super erklärt!
>
An dieser Stelle wird es leider wieder etwas komplizierter. Hierzu
muss man sich klar machen, warum wir heute in einer sozialen
Markwirtschaft leben und was dies für uns bedeutet. Nämlich eben
nicht, dass es ewig so hält. Nur eben, dass es bis jetzt noch nicht
zu einem Zusammenbruch kommen konnte, weil man eben versucht aus der
Geschichte zu lernen. Dafür wiederrum haben wir wieder andere
Probleme die gelöst werden müssen. Man kann also gar nicht sagen, wie
es weiter geht.
Vielleicht solltest du Bedenken, dass alles was wir als
Volkswirtschaftslehre bezeichnen eigentlich nur eine Betrachtung der
Realität, runtergrebrochen auf Theorien ist. Deshalb wird die VWL
auch als Sozialwissenschaft bezeichnet. Also nur empirische
Erkenntnisse. (BWL übrigens auch!)
Von daher, wenn du es selbst erkennen kannst. Umso besser!
> Das von mir bezeichnete Dilemma ist ein Faktum! Die einzig griffige
> Antwort wäre zu sagen, das die oberen 10% der Bevölkerung diesen
> Konsum abfangen werden, weil da immer mehr Geld landet. Diese
> Argumentation will aber natürlich keiner führen - weil offiziell
> stimmt das ja alles nicht das die Reichen immer reicher werden und
> die Armen immer ärmer.
>
> Ich unterstreiche das hier noch mal ganz heftig: Ich bin überzeugter
> Anhänger der sozialen Marktwirtschaft - und ich halte von Sozialismus
> und Kommunismus mal überhaupt und gar nichts! Insbesondere zu dem was
> da "gelebt" wurde - die ganzen Theorien lasse ich mal außen vor. Ich
> habe tatsächlich mal vor ewig langer Zeit versucht von Lenin ein Buch
> zu lesen - Gott war das ein theoretischer langweiliger
> Laberkram......
>
> MFG
Ob du Anhänger bist oder nicht, ist eigentlich nicht die Frage ;-)
Es ist einfach nur eine vereinfachte Beschreibung der Realität in der
wir leben. Mit allen Vorzügen und Folgen. Es ist ja meistens so, dass
das Kind erst einen Namen bekommt, wenn man sieht was passiert ist.
Nur kurz zum Thema Theorien: Theorien sind einfach nur ein Blick in
die Zukunft, wie es werden könnte. Es gibt auch Theorien, für die
keine Belege gefunden worden sind!
Theorie ist eben deshalb Theorie, weil es noch nicht belegt ist.
Was immer für Verwirrung sorgt ist, dass man meistens Marx-Theorie
mit dem System der DDR gleichsetzt. Wie gesagt, der Kommunismus
begründet sich auf dieser Theorie als EIN Lösungsvorschlag, genau wie
der Sozialismus.
Offensichtlich war das nicht der Beste ;-) - das wusste man
allerdings damals noch nicht.
Das Problem, was über allem steht ist schlicht: Der Mensch ist nicht
von Natur aus gutartig. Er ist immer auf sein eignes Wohl bedacht.
Viele Grüße!
> ...dann habe ich diese Krisentheorie ohne sie jemals vorher gelesen
> zu haben eben auch entwickelt! :-)
>
> Ich glaube es gehört lediglich gesunder Menschenverstand dazu, das
> wenn mit immer weniger menschlicher Arbeit immer mehr produziert wird
> - bei gleichzeitigem Anstieg der Weltbevölkerung und dem ZWANG immer
> mehr zu konsumieren, damit das System aufrecht erhalten werden kann -
> das irgendwie das nicht zusammen passen kann, oder?
Richtig, dass war die Erkenntnis. Um zu verstehen, was daran so
"toll" ist, müsstest du dich wahrscheinlich in die Zeit von Marx
versetzten. Da war das noch nicht allen so klar!
> Wenn man im Jahre 2035 in einer modernen Automobil- oder
> Computerfabrik Fahrzeuge oder Geräte weitgehend ohne menschliches
> Zutun produzieren wird können - wo sollen denn die Menschen (und das
> werden immer mehr - global gesehen) dann arbeiten um das Geld zu
> verdienen ein solches Fahrzeug oder eben einen Rechner zu kaufen?
>
> Irgendwo muss das Geld für diesen Konsum doch herkommen, oder etwa
> nicht? Interessant ist das man auf diese Fragen zwar häufig eine
> ablehnende Haltung präsentiert bekommt - aber man erhält eigentlich
> NIE eine Antwort wie es denn funktionieren soll.
Genau das ist die "Krise" an der Theorie. Übertragen auf das damalig
vorherrschende System folgerd er "Die Enteigner werden enteignet."
> Meist ist die häufigste Erklärung das es bis jetzt ja auch noch
> gehalten hat - dann wird es das auch noch weiterhin......klasse -
> wirklich super erklärt!
>
An dieser Stelle wird es leider wieder etwas komplizierter. Hierzu
muss man sich klar machen, warum wir heute in einer sozialen
Markwirtschaft leben und was dies für uns bedeutet. Nämlich eben
nicht, dass es ewig so hält. Nur eben, dass es bis jetzt noch nicht
zu einem Zusammenbruch kommen konnte, weil man eben versucht aus der
Geschichte zu lernen. Dafür wiederrum haben wir wieder andere
Probleme die gelöst werden müssen. Man kann also gar nicht sagen, wie
es weiter geht.
Vielleicht solltest du Bedenken, dass alles was wir als
Volkswirtschaftslehre bezeichnen eigentlich nur eine Betrachtung der
Realität, runtergrebrochen auf Theorien ist. Deshalb wird die VWL
auch als Sozialwissenschaft bezeichnet. Also nur empirische
Erkenntnisse. (BWL übrigens auch!)
Von daher, wenn du es selbst erkennen kannst. Umso besser!
> Das von mir bezeichnete Dilemma ist ein Faktum! Die einzig griffige
> Antwort wäre zu sagen, das die oberen 10% der Bevölkerung diesen
> Konsum abfangen werden, weil da immer mehr Geld landet. Diese
> Argumentation will aber natürlich keiner führen - weil offiziell
> stimmt das ja alles nicht das die Reichen immer reicher werden und
> die Armen immer ärmer.
>
> Ich unterstreiche das hier noch mal ganz heftig: Ich bin überzeugter
> Anhänger der sozialen Marktwirtschaft - und ich halte von Sozialismus
> und Kommunismus mal überhaupt und gar nichts! Insbesondere zu dem was
> da "gelebt" wurde - die ganzen Theorien lasse ich mal außen vor. Ich
> habe tatsächlich mal vor ewig langer Zeit versucht von Lenin ein Buch
> zu lesen - Gott war das ein theoretischer langweiliger
> Laberkram......
>
> MFG
Ob du Anhänger bist oder nicht, ist eigentlich nicht die Frage ;-)
Es ist einfach nur eine vereinfachte Beschreibung der Realität in der
wir leben. Mit allen Vorzügen und Folgen. Es ist ja meistens so, dass
das Kind erst einen Namen bekommt, wenn man sieht was passiert ist.
Nur kurz zum Thema Theorien: Theorien sind einfach nur ein Blick in
die Zukunft, wie es werden könnte. Es gibt auch Theorien, für die
keine Belege gefunden worden sind!
Theorie ist eben deshalb Theorie, weil es noch nicht belegt ist.
Was immer für Verwirrung sorgt ist, dass man meistens Marx-Theorie
mit dem System der DDR gleichsetzt. Wie gesagt, der Kommunismus
begründet sich auf dieser Theorie als EIN Lösungsvorschlag, genau wie
der Sozialismus.
Offensichtlich war das nicht der Beste ;-) - das wusste man
allerdings damals noch nicht.
Das Problem, was über allem steht ist schlicht: Der Mensch ist nicht
von Natur aus gutartig. Er ist immer auf sein eignes Wohl bedacht.
Viele Grüße!