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  • Bokill

mehr als 1000 Beiträge seit 15.03.2001

Kunst Bukkake & restriktive Bewahrpädagogik

"Förderungswürdig" ist ein dehnbarer Begriff.

Natürlich steht es dem Staat frei Sachen zu fördern und auch
auszugrenzen (Geldpreise zu versagen).

"Gewaltfreiheit" per se aber belohnen zu wollen, ist
kunstgeschichtlich und pädagogisch an der Sache vorbei. Abgesehen
davon, dass zu meiner Schulzeit ein Rodin ebenso Platz fand, wie der
Roman "Im Westen nichts neues", ist Gewalt ein Phänomen das Kunst und
Kultur vielfach getragen und begleitet hat.

Wer Gewalt in allen Medien verbieten will, der muss auch in letzter
Konsequenz Märchen verbieten. Dort geschehen unglaubliche brutale
Verbrechen, die sich unschuldige Kinder anhören müssen. Hänsel und
Gretel ist ein Beispiel für Gewalt gegen die eigenen Kinder,
versuchter Kannibalismus, gewalttätige Notwehr mit Verbrennung des
Täters.

Es geht mir um die restriktive Bewahrpädagogik, die dieser Preis
ausstrahlt.
Es geht eben NICHT um die Auseinandersetzung mit Gewalt an sich, oder
um die besonders kunstpädagogisch ästhetische Komponente dabei.

Abgesehen davon ist die Idee der Förderung zwar nett, aber das
medienpolitische Klima in Deutschland ist schon zu vergiftet
(Gewaltspieldebatte), als dass man damit den "Standort Deutschland
damit Fit für das Informationszeitalter macht.

Dieser Preis ist vom Geist zu altbacken, als dass man damit eine
IT-Trendwende herbeiführt. Genaugenommen ist das eine weitere Warnung
für die Entwickler von Crysis, um sich vom Standort Deutschland
fernzuhalten, bzw. rechtzeitig wegzuziehen, um die Existenz ihrer
Firma am Weltmarkt nicht weiter zu gefährden.

Mit diesem altbackenen "Geist" kann eine Computerspiel-Umsetzung von
"Watership Down" ebenso  wie die Umsetzung von "Die Gebrüder
Löwenherz" mit einem Geldpreis nicht belohnt werden ... leider!

MFG Bobo(2007)
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