Eine Sache, die ich ja interessant finde bei Bitcoin, ist dass der Wert letztlich mit Energie gedeckt wird. Das liegt daran, dass die Geldschöpfung (und daran gekoppelt die Absicherung des Distributed Ledger) durch "Proof of Work", alias Mining, stattfindet, und Mining kostet zwei Dinge: Spezielle Hardware, und Energie in Form von Strom. Hardware verfällt aber zwagsläufig im Preis, so dass die Energiekosten dominieren.
Sympathisch an Energie ist, für Physiker jedenfalls, dass man sie im Gegensatz zu Kreditsicherheiten oder was auch immer nicht faken kann. Was auch sympathisch ist, dass daraus so nebenbei ein Förderprogramm für erneuerbare elektrische Energien geworden ist, weil die billiger sind zum Minen, und weil es zwar teuer ist, elektrische Energie aufzubewahren, aber billig, Bitcoins aufzubewahren.
Natürlich setzt das Bitcoin dem Vorwurf aus, für die Umwelt zu teuer zu sein. Aber ich denke diese Kritik übersieht zwei Dinge: Erstens, nur die Kosten für die erstmalige Schöpfung einer Geldeinheit müssen hoch sein damit sie nicht gefälscht wird. Wenn dieser Wert erst einmal geglaubt wird, spielen nur noch die Kosten für die Übertragung / Buchung der Geldeinheit an den nächsten Besitzer eine Rolle, und die sind bei Bitcoin niedriger als bei Kreditkarten.
Den zweiten Punkt halte ich für wichtiger. Der Aufwand fïr Bitcoin wird oft verglichen mit dem Aufwand, Zahlen auf kleine Stücke rechteckiges Papier zu drucken und diese zu verteilen. Aber das ist eben nicht der gesamte Aufwand für unser monetäres System. Um das zu verstehen, muss man sich das traditionelle System analog zu Bitcoin als eine Art Ledger oder grundbuch vorstellen, das festhält wem wieviele Einheiten der Rechnungseinheit zustehen. Bei Münzen ist das im Allgemeinen dadurch geregelt, wer sie in der Tasche hat, also Besitz == Eigentum. Bei Geld auf dem Konto ist das komplexer.
Das verändert die Einschätzung der Kosten. Da muss man die Alarmanlagen und Panzerglasscheiben in den Banken hinzu rechnen, die verhindern dass jemand mit der Buchführung der Münzen und Scheinchen mogelt. Aber auch die Panzerwagen, die das Geld vom Supermrakt zur Bank bringen. Auch die Bankgebäude und Gehälter der Banker. Auch den Polizisten, der Bankräuber verfolgt. Auch die Staatsanwälte und Richter die Geldfälscher bestrafen und auch die Wárter in den Gefängnissen. Und nun kommen wir zu den Kosten die es beinhaltet, das System nach aussen zu verteidigen. Die beinhalten Soldaten, Panzer, Jadgflugzeuge und Flugzeugträger. Sonst könnte ein anderer Staat kommen und unser Geld einfach fälschen. Oder sein Erdöl in Remnibi statt in Dollars handeln.
Und wenn man es so betrachtet, sind Bitcoins recht billig, denn das Bitcoinsystem braucht das alles nicht.