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  • qyor

mehr als 1000 Beiträge seit 20.01.2010

Es gibt kein "Trolleyproblem", es ist eine Fangfrage.

Das "Trolleyproblem" ist eine Fangfrage, auf die die meisten Menschen leider hineinfallen.

Wer die Falle nicht bemerkt, akzeptiert unbewusst die Prämisse des "Trolleyproblems": er fängt an, den Wert menschlichen Lebens zu bewerten. Welcher Mensch ist wertlos, welcher Mensch ist mehr Wert als ein anderer, welche Sache ist wertvoller als Menschenleben?

Das "Trolleyproblem" ist ein trojanisches Pferd, das die entscheidende Frage, ob Menschen unterschiedlich viel Wert sind, implizit mit "ja" beantwortet. Und dafür sorgt, dass diese Annahme gar nicht erst debattiert wird.

Stattdessen erlernen wir alle, dass es ethisch normal ist, Menschenleben zu bewerten: alt gegen jung, reich gegen arm, männlich gegen weiblich, prominent gegen namenlos, eingeborene gegen fremde, und so weiter und so fort.

Die Antwort auf die Trolleyfangfrage ist: Es steht weder Menschen und erst recht nicht Maschinen zu, Menschenleben zu bewerten und Urteile zu treffen, wer mehr und wer weniger Wert ist, zu leben.

Der Konflikt ist unauflösbar. Es DARF keine Entscheidung geben zwischen Mensch A und Mensch B. Das gilt für ein Selbstfahrendes Auto ebenso wie für die Notaufnahme einer Klinik.

Im Zweifelsfall muss das Schicksal seinen Lauf nehmen, die Karre macht eine Vollbremsung und fährt geradeaus weiter.

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