Und das von einem Philosophen- ich weiss gar nicht, wo ich anfangen
soll.
> Die Forderung nach Programmier-Unterricht ähnelt tatsächlich der Forderung
> nach einer "zweiten Fremdsprache“: Man paukt Vokabeln und Grammatik, glaubt
> vielleicht, dass das irgendwie auch für irgendwen wichtig ist, und weiß
> doch, dass man das selbst niemals brauchen wird.
Also ich habe in der Schule Französich (1. Fremdsprache) und Englisch
(2. Fremdsprache) gelernt, so wie ein bischen Latein als dritte
Fremdsprache. Ich möchte von den ersten beiden keine missen. Ja, ich
möchte mich auch mit Menschen in meinen Nachbarländern verständigen
können, auch wenn mir das damals als Schüler nicht wichtig war, und
ich denn Sinn der Fremdsprachen nicht ganz erfassen konnte. Heute
arbeite ich unter einem französischsprachiges Chef, in einem
französischsprachigen Land, und ich halte Vortäge publiziere
Dokumente in Englischer Sprache. Ohne diese in der Schule gelernt zu
haben, wäre das so nie möglich gewesen.
Und ja, ich sehe die Gegenbeispiele: Menschen, die kaum eine einzige
Fremdsprache beherrschen. Die haben in einer internationalen
Geschäfts- und Wissenschaftswelt grosse Probleme, bzw. sie werden nie
die Möglichkeit haben, mal über ihren kulturellen Tellerrand zu
schauen.
> Sicherlich: Es wird auch nicht schaden, wenn man in diesem Fach auch
> irgendwann mal ein bisschen Programmieren lernt, vielleicht auch mal ein Stück
> Code selbst schreibt, vielleicht in PHP mal eine kleine Webseite bastelt. Aber
> das Programmieren ist nicht das Erste und bei weitem nicht das Wichtigste, was
> die Kinder über die digitale Welt lernen müssen, auch wenn die
> Softwarekonzerne gern mehr Programmierer hätten. Aber die auszubilden ist auch
> in Zukunft nicht die Aufgabe der Schule. (Jörg Friedrich) / (axk)
Klar, die Intention der Softwarekonzerne (Überangebot führt zu
niedrigeren Löhnen) ist einfach zu durchschauen. Ich habe keinen
klassischen IT-Background, sondern Naturwissenschaften studiert.
Programmieren habe ich zum grössten Teil in der Schule gelernt, und
dann im Studium (und danach) mit Fortran und Python-Kursen
aufgefrischt, die nie Teil des Kurrikulums waren. Das hielten die
Herren Professoren nämlich auch für nicht so wichtig.
Nun ja. Heute mache ich Datenanalyse im Chemischen Bereich und
schreibe Glue-Code in Python. Je mehr die Automatisierung
voranschreitet, desto wichtiger wird es auch, die entsprechenden
Maschinen und Tools programmieren zu können, bzw. Ergebnisse
automatisiert auswerten zu können.
Gegenbeispiel: meine Lebensgefährtin ist Biologin und konnte in der
Schule keine Informatik-Kurse besuchen. Da es ihr Beruf als
Wissenschaflterin aber mittlerweile von ihr verlangt, darf sie
nebenher lernen wie man programmiert. Da dafür aber neben den
normalen Projekten und dem Privatleben mit Kindern keine Zeit für
einen Kurs ist, kommen da oft recht gruselige bash-Scripte bei raus-
sie hat es eben nie anders gelernt, und das war das, was sie sich am
schnellsten beibringen konnte...
Autodidakt sein ist schön und gut, aber kann einen
_Informatikunterricht_ (nicht nur Programmieren) nicht ersetzen. Ich
konnte diesen für drei Jahre in der Oberstufe besuchen, und er deckte
Grundlagen wie Formale Logik, Technische Informatik, Automatentheorie
oder aber auch Programmieren (in Pascal) ab.
Das war damals ein Wahlpflichtfach, und ich hatte wohl grosses Glück,
so einen hochwertigen Unterricht angeboten zu bekommen. Ich würde
dafür plädieren, so etwas verpflichtend anzubieten, denn genau wie
man einen Regenwurm seziert, um die Verdauung zu verstehen, sollte
man mal einen Volladierer sezieren, um Chips zu verstehen.
Einen "Programmierkurs" alleine halte ich aber für weniger sinnvoll,
da dieser eben nicht unbedingt die Grundprinzipien der Computerei
vermitteln kann.
Gruss cronos
soll.
> Die Forderung nach Programmier-Unterricht ähnelt tatsächlich der Forderung
> nach einer "zweiten Fremdsprache“: Man paukt Vokabeln und Grammatik, glaubt
> vielleicht, dass das irgendwie auch für irgendwen wichtig ist, und weiß
> doch, dass man das selbst niemals brauchen wird.
Also ich habe in der Schule Französich (1. Fremdsprache) und Englisch
(2. Fremdsprache) gelernt, so wie ein bischen Latein als dritte
Fremdsprache. Ich möchte von den ersten beiden keine missen. Ja, ich
möchte mich auch mit Menschen in meinen Nachbarländern verständigen
können, auch wenn mir das damals als Schüler nicht wichtig war, und
ich denn Sinn der Fremdsprachen nicht ganz erfassen konnte. Heute
arbeite ich unter einem französischsprachiges Chef, in einem
französischsprachigen Land, und ich halte Vortäge publiziere
Dokumente in Englischer Sprache. Ohne diese in der Schule gelernt zu
haben, wäre das so nie möglich gewesen.
Und ja, ich sehe die Gegenbeispiele: Menschen, die kaum eine einzige
Fremdsprache beherrschen. Die haben in einer internationalen
Geschäfts- und Wissenschaftswelt grosse Probleme, bzw. sie werden nie
die Möglichkeit haben, mal über ihren kulturellen Tellerrand zu
schauen.
> Sicherlich: Es wird auch nicht schaden, wenn man in diesem Fach auch
> irgendwann mal ein bisschen Programmieren lernt, vielleicht auch mal ein Stück
> Code selbst schreibt, vielleicht in PHP mal eine kleine Webseite bastelt. Aber
> das Programmieren ist nicht das Erste und bei weitem nicht das Wichtigste, was
> die Kinder über die digitale Welt lernen müssen, auch wenn die
> Softwarekonzerne gern mehr Programmierer hätten. Aber die auszubilden ist auch
> in Zukunft nicht die Aufgabe der Schule. (Jörg Friedrich) / (axk)
Klar, die Intention der Softwarekonzerne (Überangebot führt zu
niedrigeren Löhnen) ist einfach zu durchschauen. Ich habe keinen
klassischen IT-Background, sondern Naturwissenschaften studiert.
Programmieren habe ich zum grössten Teil in der Schule gelernt, und
dann im Studium (und danach) mit Fortran und Python-Kursen
aufgefrischt, die nie Teil des Kurrikulums waren. Das hielten die
Herren Professoren nämlich auch für nicht so wichtig.
Nun ja. Heute mache ich Datenanalyse im Chemischen Bereich und
schreibe Glue-Code in Python. Je mehr die Automatisierung
voranschreitet, desto wichtiger wird es auch, die entsprechenden
Maschinen und Tools programmieren zu können, bzw. Ergebnisse
automatisiert auswerten zu können.
Gegenbeispiel: meine Lebensgefährtin ist Biologin und konnte in der
Schule keine Informatik-Kurse besuchen. Da es ihr Beruf als
Wissenschaflterin aber mittlerweile von ihr verlangt, darf sie
nebenher lernen wie man programmiert. Da dafür aber neben den
normalen Projekten und dem Privatleben mit Kindern keine Zeit für
einen Kurs ist, kommen da oft recht gruselige bash-Scripte bei raus-
sie hat es eben nie anders gelernt, und das war das, was sie sich am
schnellsten beibringen konnte...
Autodidakt sein ist schön und gut, aber kann einen
_Informatikunterricht_ (nicht nur Programmieren) nicht ersetzen. Ich
konnte diesen für drei Jahre in der Oberstufe besuchen, und er deckte
Grundlagen wie Formale Logik, Technische Informatik, Automatentheorie
oder aber auch Programmieren (in Pascal) ab.
Das war damals ein Wahlpflichtfach, und ich hatte wohl grosses Glück,
so einen hochwertigen Unterricht angeboten zu bekommen. Ich würde
dafür plädieren, so etwas verpflichtend anzubieten, denn genau wie
man einen Regenwurm seziert, um die Verdauung zu verstehen, sollte
man mal einen Volladierer sezieren, um Chips zu verstehen.
Einen "Programmierkurs" alleine halte ich aber für weniger sinnvoll,
da dieser eben nicht unbedingt die Grundprinzipien der Computerei
vermitteln kann.
Gruss cronos