Aber um schlecht zu sein, braucht das Reden über andere kein strategisches Vorgehen. Ich habe einmal den Vorsatz gefasst, über Leute, mit denen ich selbst sprechen könnte, nur in ihrem Beisein negativ zu sprechen, am liebsten unter vier Augen. Und höchstens nach direkter Kundgabe meiner Kritik diese gegenüber anderen, ohne das Beisein der Betreffenden. Ich bin nicht der gesprächigste Mensch, und erst recht keiner, mit dem sich gut über Dritte herziehen ließe. Und ich gelte zu Teilen als direkt, undiplomatisch und negativ. Aber das ist mir dieses Prinzip wert. Es funktioniert. Ein paar Mal wurde mir trotzdem unterstellt, ich hätte über gemeinsame Bekannte Negatives verlauten lassen. Ich war auch danach nicht der Ansicht, aber… nun ja. Missverständnisse.
Übrigens würde ich den Vorsatz sofort verwerfen, wenn solch ein Handeln zur allgemeinen Norm erhoben und damit obligatorisch würde. Es ist freiwillig, es ist meine eigene Entscheidung, und das soll es gefälligst auch bleiben.