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  • ushh

37 Beiträge seit 22.01.2008

Die dunkle Seite

Mit im Set sind 843 Lego-Bausteine, mit denen sich verschiedene Grundmodelle aufbauen lassen.

Super, davon sind mind. 500 nur nutzlose "Klebepunkte" für die Fahrketten, Glubschaugen, Zehennägel und ähnliches Gedöns. Kompatibel zu nichts anderem. 200 weitere sind absolut erforderlich zum Aufbau eines bestimmten Modells und durch nichts zu ersetzen - also passt gut auf, dass keins der Teilchen verloren geht!

Der Boost Hub wird von 6 AAA-Batterien mit Energie versorgt.

Toll. Die Technologie "wieder aufladbar" hat sich einfach noch nicht überall herumgesprochen. (Wobei es für den NXT/EV3 einen - sündhaft teuren - Akkublock gab/gibt, zumindest für die Education-Modelle)

Der Bausatz erinnert an das WeDo-2.0-Set, das Lego bisher nur für den Bildungsbereich im Rahmen seiner Education-Serie vertrieben hat.

Für zuhause mag das ja noch angehen, wobei mich immer wieder ärgert, dass man bei diesen Bausätzen doch sehr auf die Vorgaben eingeschränkt ist.

Beispiel von vor einigen Jahren: Es gab seinerzeit in Hamburger Schulen zweckgebundenes Geld für die erste WeDo Ausgabe. Da ich positive Erfahrungen mit dem NXT gemacht hatte, habe ich zugeschlagen und 11 Sets bekommen. Also in weiser Voraussicht 10 (für 20 Kinder) plus 1 zur Reserve. Die ist nämlich dringend nötig, aber von LEGO natürlich nicht vorgesehen. Winzige Gummiringe, viele ebenfalls winzige, aber essentielle Bausteine - meine Güte, im Schulbetrieb gehen nun mal auch Sachen verloren!
Die Bauanleitungen nur als Software: Genau, an unseren Computer-Arbeitsplätzen ist unglaublich viel Tischfläche übrig, so dass man da locker Platz für alles hat.
Ja, und was anderes als genau die Vorgabe-Modelle war auch nicht möglich, mangels Steinen. Die Programmiermöglichkeiten waren so minimal, dass es geradezu langweilig war. Das ist nur ein Auszug meiner negativen Erfahrungen mit WeDo.

Als Ergänzung zum Beitrag von "wurmer":

160 € ?? Spielzeug für die gehobene Mittelschicht ?

:

Nicht nur die überzogenen LEGO-Preise sind ein großes Ärgernis, denn LEGO ist ja vom Grundgedanken her kein schlechtes Spielzeug.
Wir haben in der Schule oft erlebt, dass auch hier die 2-Klassen-Gesellschaft sehr deutlich in Erscheinung tritt. Kinder, die von zuhause her weder Duplo/Normal-LEGO noch ähnliche Systeme kannten, sind schon mit dem Zusammenbauen solcher Modelle fast überfordert und schnell frustriert. Während diese noch verzweifelt versuchen, ein bestimmtes Bauteil zu befestigen, sind die Kinder der "besser gestellten" Familien schon beim Programmieren und haben somit mal wieder klare Vorteile.

Mein Fazit: Der NXT war m.E. noch ein sehr teures, aber seinen Preis wertes Spielzeug - vor allem wenn man auch auf die Education-Ausgaben Zugriff hat, die eine etwas andere Ausstattung haben. Die späteren Bausätze sind eher enttäuschend und dienen anscheinend mehr der Gewinnmaximierung als dem ursprünglichen "leg godt"-Gedanken (= dänisch: Spiel gut)

ushh

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