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Avatar von Gajus-Julius

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2001

Wenig überraschend

Solange die großen Supporter von Linux wie IBM, Oracle und Co. kein wirkliches Interesse daran haben, dass sich zumindest eine Linuxdistribution als wirkliche Alternative zu Windows etabliert, solange wird das auch nichts.

Geld ist nicht alles. Aber alles ist nichts ohne Geld.

Wer ein Desktopsystem gegen einen Jahrzehnte alten Platzhirsch mit einem Marktanteil bei Desktops von rund 90% etablieren will, der muss richtig Geld in die Hand nehmen.

Und selbst dann ist ein Erfolg nicht gewiss. Man schaue sich die bisher vergeblichen Mühen von Microsoft an,. im Bereich der Mobile Devices Fuß zu fassen.

Eine erfolgreiche Linuxdistribution muss vor Veröffentlichung durch zahlreiche Userlabs gehen, damit die GUI wirklich dem Wunsch der *überwiegenden* Mehrheit der zukünftigen Nutzer entspricht. Gleiches gilt für das Handling und die erweiterte Bedienung.

Bislang sehe ich hier nur Distributionen, die letztlich dem Microsoft Zug hinterherlaufen, statt mal neue Ideen zu präsentieren. Eine wirklich funktionierende Sprachsteuerung, die auch Microsoft heute mit Cortana nicht wirklich anbieten kann, wäre es zum Beispiel gewesen. Hätte auch den Vorteil, dass dann die Bildschirmgröße keine Rolle mehr spielt. Statt Fummelei auf einer zu kleinen Bildschirmtastatur besser direkt diktieren, was man möchte.

Große Bildschirme und Tastatur und Maus sowie Kabelsalat sind heute nicht mehr so gefragt. Das hätte zumindest Ubuntu mit einem großen unabhängigen Sponsor im Rücken, der nicht der Serverwelt verhaftet ist, erkennen müssen. und zwar frühzeitig.

So aber machen sich die Serverhersteller und Anbieter von Serverlösungen die Arbeit der Communities zu eigen und nutzen deren Arbeit dazu, den Kunden Lösungen ohne OS-Lizenzgebühr dafür aber mit gehörigen Supportkosten für die Anwendungen und/oder erhöhten Lizenzkosten für weitere Server wie einem SQL Server aufs Auge zu drücken.

Und die Community macht es noch schlimmer, indem zig Oberflächen, von KDE über Gnome bis hin zu was weiß ich fleißig weiterentwickelt werden. Nur dumm für die Anwendungsprogrammierer, dass dann -wenn eine Anwendung unter allen Oberflächen laufen soll- nicht mehr viel mehr als exakt eine Programmier-IDE übrig bleibt.

Mit der Freiheit, alles in zig Versionen anbieten zu wollen, hat man sich letztlich den Ast abgesägt, auf dem man sitzt.

Mandriva wird da nicht der letzte Distributor sein, den das Zeitliche segnen wird.

Vielleicht geht es ja dann besser, getreu dem Motto: Viele Köche verderben den Brei.

G.-J.

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