Ulriko schrieb am 15. Januar 2002 18:46
> Ich kenne eine Menge davon. Wo wir gelernt haben, wie man
> eine Formel herleitet, haben die FHler nur die Lösungsformel
> auswendig gelernt. Der Niveauunterschied war frappierend
> und wurde von allen meinen FH-Bekannten, die gesehen haben,
> was wir gemacht haben, auch zugegeben.
Wenn man sich an der FH, an der ich studiert habe, so in den
Mathematik-Klausur gesetzt hat, war man garantiert durchgefallen.
BEWEISE wurden verlangt.
> > > wir brauchen experten die alles im blick haben und sich auf
> > > das wesentliche konzentrieren können. da bevorzugen wir leute
> > > mit einem guten uni abschluss deutlich vor fh absolventen.
>
> > Ganz ehrlich: Was hat das mit Uni bzw. FH zu tun?
>
> Er formuliert zwar überspitzt, aber nicht ganz ohne Substanz.
>
> > Die Uni bildet etwas kopflastiger und theoretischer aus (was
> > bei der Zielsetzung der Unis (Forschung und Lehre)
>
> Das stimmt so nicht. Die meisten Uni-Ingenieure gehen genauso
> in die Unternehmen und halten die am Laufen, nur daß ein Teil
> der Absolventen halt auch in Forschung oder Lehre geht.
>
> > durchaus berechtigt ist), die FH etwas praxisnäher und
> > "handwerklicher" (weil das Ausbildungsziel hier eher
> > die konkrete Arbeit mit den Ergebnissen der Forschung ist).
>
> Ist das so? Die FH-Ausbildung ist einfach viel kürzer. Der
> Praxisteil (Industriepraktikum) ist meist gleich lang (so
> war es z.B. in Maschinenbau), dagegen ist der Theorieteil
> an der Uni doppelt so lang. FH-Absolventen behaupten nun,
> sie hätten in der halben Zeit genausoviel oder mehr gelernt.
> Das wäre nur plausibel, wenn sie alle viel schlauer und fleißiger
> wären als Unistudenten. Warum sollte das so sein? Wie ich
> beobachten konnte, gehen ja eher die besseren Schüler an die Uni,
> die mittelmäßigen bis schlechten an die FH.
>
> Klar kann man sagen: "Du Böser! Wie kannst Du behaupten, daß die
> FH-Studenten schlechter sind?" Klar, FH ist so gut oder besser
> als die Uni, ein Meister so gut oder besser als als FH, der
> Handwerker so gut wie sein Meister, der Lehrling so gut wie
> der Handwerker, und der Hilfsarbeiter steckt alle in die Tasche.
> Könnte es nicht sein, daß hier irgendwo jemand zwar "Zeit" sparen
> wollte, aber jetzt nicht einsehen will, daß man in der halben
> Zeit (und meist schlechteren Ausgangsvoraussetzungen) nicht das
> Doppelte gelernt haben kann? Wo liegt das Problem?
>
> > Bei _beiden_ Abschlüssen liegt es auch nach dem Diplom sehr
> > stark am Absolventen, was er daraus macht.
>
> Richtig!
>
> > Ich habe bisher auch keine Firma kennengelernt, in der
> > zwischen FH- und Uniabsolventen bei gleichem Job in der Firma
> > irgend ein Unterschied gemacht worden wäre,
>
> Mag sein, aber die machen eben nicht immer den gleichen Job.
Ich als FH-Informatiker zum Bleistift mache den gleichen Job wie
Uni-Informatiker, Physiker oder gar promovierte Physiker.
> > das wäre
> > für mich sonst ein Grund zur sofortigen Kündigung gewesen.
>
> Große Worte! Allein mir fehlt der Glaube. Zudem zeigen die
> meisten Gehaltsstudien einen großen Gehaltsunterschied auf.
> Und m.E. zu Recht.
Warum? Leistet der Uni-Absolvent mehr als der FH-Absolvent? Hat er mehr
Verantwortung? (weitere Ausführung siehe unten)
> > FH-Absolventen als "Azubis, die an einer höheren Schule
> > waren" zu bezeichnen klingt für mich nach der verletzten
> > Eitelkeit eines Uni-Absolventen,
>
> Klingt für mich sogar beleidigend, allerdings hat sein
> Vorrredner damit unter umgekehrten Vorzeichen begonnen.
>
> > der mit der Realität (Gleichbehandlung von FH- und
> > Uni-Absolventen) nicht klarkommt.
>
> Mein Eindruck ist eher umgekehrt. Ich erlebe sehr oft, daß
> FH-Absolventen von sich aus mit dem Thema beginnen und sich
> krampfhaft als die "Besseren" hinstellen. Was wohl daran liegen
> könnte, daß in der Praxis sehr wohl ein durchschnittlicher
> Gehaltsunterschied besteht, wie ja entsprechende Gehaltsstudien
> zeigen. In ihrem Frust hauen dann FHler auf Uniabsolventen ein.
Und dieser Gehaltsunterschied Aufgrund des Abschlusses besteht völlig
ohne Grund. Ich beharre auf dem Standpunkt, daß nach
LEISTUNG/VERANTWORTUNG bezahlt wird und nicht nach Abschluß.
> FHler, die wirklich gut sind und ihrer Leistung entsprechend
> genauso bewertet werden wie Uniabsolventen zeigen dieses
> Verhalten auch i.d.R. nicht. Diejenigen, die einem notorisch
> damit auf den Wecker gehen, sind jedoch generell von meist
> entsprechendem Niveau.
Dito bei Uni-Absolventen :-)
> Fahr mal mit dem ÖPNV in einem Bus, der zur FH fährt, und mach
> das gleiche in Richtung Uni. Alleine da ist schon ein Niveau-
> Unterschied feststellbar. FHler sind überdurchschnittlich viele
> biertrinkende, fußballbegeisterte, schnauzbärtige, laut redende
> und selbstgewisse Menschen, die glauben, daß sie immer recht haben.
> Das ist kein Vorurteil von mir, sondern ein Nachurteil. Und ich
> meine das rein statistisch. In der Praxis bewerte ich jeden
> einzeln und nach seinem Verhalten und es ist mir piepegal, ob
> er Bäcker oder Physiker gelernt hat.
Da denken wir aber wieder mal in Schubladen. Mittlerweile haben die
meisten FHs in punkto Niveau/Wissenschaftlichkeit zu den Unis
aufgeschlossen. Vorallem die Ausbildung an den FHs ist viel besser, als
an den Unis. Da ich beides kennengelernt habe (allerdings an der Uni
als BWLer), kann ich behaupten, daß die Vorlesungen/Übungen an den FHs
von der Qualität viel besser sind, als die oftmals lieblos
abgespulten/heruntergestammelten Uni-Vorlesungen.
Wie ich sehe ist dieses Thema nur von Ideologie, waghalsigen Theorien
und Standesdünkel bestimmt
MfG
Der Provokant
> Ich kenne eine Menge davon. Wo wir gelernt haben, wie man
> eine Formel herleitet, haben die FHler nur die Lösungsformel
> auswendig gelernt. Der Niveauunterschied war frappierend
> und wurde von allen meinen FH-Bekannten, die gesehen haben,
> was wir gemacht haben, auch zugegeben.
Wenn man sich an der FH, an der ich studiert habe, so in den
Mathematik-Klausur gesetzt hat, war man garantiert durchgefallen.
BEWEISE wurden verlangt.
> > > wir brauchen experten die alles im blick haben und sich auf
> > > das wesentliche konzentrieren können. da bevorzugen wir leute
> > > mit einem guten uni abschluss deutlich vor fh absolventen.
>
> > Ganz ehrlich: Was hat das mit Uni bzw. FH zu tun?
>
> Er formuliert zwar überspitzt, aber nicht ganz ohne Substanz.
>
> > Die Uni bildet etwas kopflastiger und theoretischer aus (was
> > bei der Zielsetzung der Unis (Forschung und Lehre)
>
> Das stimmt so nicht. Die meisten Uni-Ingenieure gehen genauso
> in die Unternehmen und halten die am Laufen, nur daß ein Teil
> der Absolventen halt auch in Forschung oder Lehre geht.
>
> > durchaus berechtigt ist), die FH etwas praxisnäher und
> > "handwerklicher" (weil das Ausbildungsziel hier eher
> > die konkrete Arbeit mit den Ergebnissen der Forschung ist).
>
> Ist das so? Die FH-Ausbildung ist einfach viel kürzer. Der
> Praxisteil (Industriepraktikum) ist meist gleich lang (so
> war es z.B. in Maschinenbau), dagegen ist der Theorieteil
> an der Uni doppelt so lang. FH-Absolventen behaupten nun,
> sie hätten in der halben Zeit genausoviel oder mehr gelernt.
> Das wäre nur plausibel, wenn sie alle viel schlauer und fleißiger
> wären als Unistudenten. Warum sollte das so sein? Wie ich
> beobachten konnte, gehen ja eher die besseren Schüler an die Uni,
> die mittelmäßigen bis schlechten an die FH.
>
> Klar kann man sagen: "Du Böser! Wie kannst Du behaupten, daß die
> FH-Studenten schlechter sind?" Klar, FH ist so gut oder besser
> als die Uni, ein Meister so gut oder besser als als FH, der
> Handwerker so gut wie sein Meister, der Lehrling so gut wie
> der Handwerker, und der Hilfsarbeiter steckt alle in die Tasche.
> Könnte es nicht sein, daß hier irgendwo jemand zwar "Zeit" sparen
> wollte, aber jetzt nicht einsehen will, daß man in der halben
> Zeit (und meist schlechteren Ausgangsvoraussetzungen) nicht das
> Doppelte gelernt haben kann? Wo liegt das Problem?
>
> > Bei _beiden_ Abschlüssen liegt es auch nach dem Diplom sehr
> > stark am Absolventen, was er daraus macht.
>
> Richtig!
>
> > Ich habe bisher auch keine Firma kennengelernt, in der
> > zwischen FH- und Uniabsolventen bei gleichem Job in der Firma
> > irgend ein Unterschied gemacht worden wäre,
>
> Mag sein, aber die machen eben nicht immer den gleichen Job.
Ich als FH-Informatiker zum Bleistift mache den gleichen Job wie
Uni-Informatiker, Physiker oder gar promovierte Physiker.
> > das wäre
> > für mich sonst ein Grund zur sofortigen Kündigung gewesen.
>
> Große Worte! Allein mir fehlt der Glaube. Zudem zeigen die
> meisten Gehaltsstudien einen großen Gehaltsunterschied auf.
> Und m.E. zu Recht.
Warum? Leistet der Uni-Absolvent mehr als der FH-Absolvent? Hat er mehr
Verantwortung? (weitere Ausführung siehe unten)
> > FH-Absolventen als "Azubis, die an einer höheren Schule
> > waren" zu bezeichnen klingt für mich nach der verletzten
> > Eitelkeit eines Uni-Absolventen,
>
> Klingt für mich sogar beleidigend, allerdings hat sein
> Vorrredner damit unter umgekehrten Vorzeichen begonnen.
>
> > der mit der Realität (Gleichbehandlung von FH- und
> > Uni-Absolventen) nicht klarkommt.
>
> Mein Eindruck ist eher umgekehrt. Ich erlebe sehr oft, daß
> FH-Absolventen von sich aus mit dem Thema beginnen und sich
> krampfhaft als die "Besseren" hinstellen. Was wohl daran liegen
> könnte, daß in der Praxis sehr wohl ein durchschnittlicher
> Gehaltsunterschied besteht, wie ja entsprechende Gehaltsstudien
> zeigen. In ihrem Frust hauen dann FHler auf Uniabsolventen ein.
Und dieser Gehaltsunterschied Aufgrund des Abschlusses besteht völlig
ohne Grund. Ich beharre auf dem Standpunkt, daß nach
LEISTUNG/VERANTWORTUNG bezahlt wird und nicht nach Abschluß.
> FHler, die wirklich gut sind und ihrer Leistung entsprechend
> genauso bewertet werden wie Uniabsolventen zeigen dieses
> Verhalten auch i.d.R. nicht. Diejenigen, die einem notorisch
> damit auf den Wecker gehen, sind jedoch generell von meist
> entsprechendem Niveau.
Dito bei Uni-Absolventen :-)
> Fahr mal mit dem ÖPNV in einem Bus, der zur FH fährt, und mach
> das gleiche in Richtung Uni. Alleine da ist schon ein Niveau-
> Unterschied feststellbar. FHler sind überdurchschnittlich viele
> biertrinkende, fußballbegeisterte, schnauzbärtige, laut redende
> und selbstgewisse Menschen, die glauben, daß sie immer recht haben.
> Das ist kein Vorurteil von mir, sondern ein Nachurteil. Und ich
> meine das rein statistisch. In der Praxis bewerte ich jeden
> einzeln und nach seinem Verhalten und es ist mir piepegal, ob
> er Bäcker oder Physiker gelernt hat.
Da denken wir aber wieder mal in Schubladen. Mittlerweile haben die
meisten FHs in punkto Niveau/Wissenschaftlichkeit zu den Unis
aufgeschlossen. Vorallem die Ausbildung an den FHs ist viel besser, als
an den Unis. Da ich beides kennengelernt habe (allerdings an der Uni
als BWLer), kann ich behaupten, daß die Vorlesungen/Übungen an den FHs
von der Qualität viel besser sind, als die oftmals lieblos
abgespulten/heruntergestammelten Uni-Vorlesungen.
Wie ich sehe ist dieses Thema nur von Ideologie, waghalsigen Theorien
und Standesdünkel bestimmt
MfG
Der Provokant