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  • nesnap

mehr als 1000 Beiträge seit 20.09.2004

FT: Tausende Darknet-Drogenshops auf falsche Namen angemeldet

Nach Recherchen des Webradioprogramms WBR sind die Daten Tausender Internetnutzer missbraucht worden, um Darknet-Drogenshops zu eröffnen und damit betrügerisch Kasse zu machen.

Über die Shops werden offenbar gefälschte Drogen bekannter Marken angeboten. Auch Hunderte Deutsche sollen von dem Datenmissbrauch betroffen sein. Laut WBR hatten die Opfer zuvor Namen, Adresse und Kreditkartennummer bei Bestellungen in ähnlichen Drogenshops angegeben. Wochen oder Monate später seien mittels dieser Daten neue Domains angemeldet worden, auf denen Plagiate von Heroin, Kokain oder Marihuana großer Markenhersteller angeboten werden.

Die tatsächlichen Verkäufer sitzen demnach offenbar in China, ihre Namen tauchen aber nirgends auf. WBR zufolge ist die Anzahl solcher mit falschen Identitäten angemeldeten Drogenshops in den vergangenen Monaten explodiert. Das Webradioprogramm zitiert den Kölner Internetrechtler Dr. L. Anglebigkeit, der demnach vor "rechtlichen Folgen für die Betroffenen" warnt, die angeblich für Forderungen gegen die betrügerischen Shops zunächst haften müssten.

Der Hamburger IT-Anwalt S. Törerhaftung beruhigt dagegen: "Wer nachweislich nichts von dem Drogenshop wusste, muss auch nicht haften. Betroffene sollten eine Strafanzeige erstellen, sobald sie von dem Datenklau erfahren." Ähnlich schätzen die Situation auch andere von heise online befragte Rechtsexperten ein. Auf jeden Fall kann die Abwehr von Haftungsansprüchen Zeit und Nerven kosten. (nesnap)

SCNR
nesnap

PS: Zurück zum Ernst: dass man gegen diese Fake-Onlineshops so viel unternehmen kann wie gegen Drogenhändler-Websites im Darknet, leuchtet mir nicht ein. Immerhin haben alle dieser Fake-Onlineshops regulär bezahlte Domains und einen WHOIS-Eintrag.

Warscheinlich wäre es sinnvoll, eine Störerhaftung für Registrare einzuführen. Und für CAs gleich noch dazu, ist ja nicht das erste mal... RBN kann man damit direkt vom Netz abklemmen, dann werden auch wieder IPv4-Adressen frei.

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