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  • Sergeij2000

mehr als 1000 Beiträge seit 22.10.2001

Re: Internet ist Web, Usenet, FTP, ... und auch Rundfunk

evil_eddie schrieb am 8. November 2007 1:01

> Das Übertragungsprinzip ist grundsätzlich anders. Beim, sagen wir
> "klassischem", Rundfunk ist das Signal vom Satelliten oder direkt vom
> "Fernsehturm" oder auch an der "Kabeldose" immer da. Beim Internet
> braucht jeder Empfänger hingegen ein eigenes Signal. Geschichten wie
> IP-Broadcasts kann man vernachlässigen, denn damit erreicht man mit
> der heutigen Infrastruktur wahrscheinlich keinen.

Das ist vollständig unerheblich und Deine persönliche Meinung:

http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=13847926&forum_id=126889

> Die Öffentlich-Rechtlichen haben aber gar nicht den Auftrag, ihr
> Angebot auf sämtliche verfügbaren Trägermedien auszudehnen. Statt
> dessen haben sie einen Grundversorgungsauftrag und den erfüllen sie,
> zumindest wenn man die Erreichbarkeit betrachtet, mit terrestrischem
> Funk, Satellitenfernsehen und Kabelanschluss geradezu perfekt.

Jetzt hast Du eigentlich schon das stärkste Argument selber gebracht:
Der ÖR hat den Auftrag zu Grundversorgung. Es ist schon jetzt
abzusehen, das zukünftig ein großer Teil der jüngeren Leute seine
Informationen nur noch aus dem Internet beziehen wird. Damit wird der
Grundversorgungsauftrag in Frage gestellt, da nicht mehr alle
Menschen erreicht werden können, wenn der ÖR nicht anfängt, seine
Inhalte auch im Internet zugänglich zu machen.

Tom Berger hat es ja schon geschrieben, aber hier noch einmal:
Zugänglich machen der Inhalte heißt _NICHT_ Aufbau eines neuen
Webauftrittes, sondern nur, das man die Inhalte über das
_TRANSPORTMEDIUM_ Internet, welches nicht nur WWW ist, abrufen kann.
Das dafür natürlich wiederum ein leicht zugängliches Interface
notwendig ist, sollte eigentlich klar sein.

> Das hat in sofern mit Rundfunk zu tun, als dass sie ihr Fernseh- und
> Radioprogramm unter Missachtung der Realität reichlich verkrüppelt
> zum Streaming anbieten und _deshalb_ jedes "internetfähige" Gerät als
> Empfänger ansehen. Bereits das geht über den Grundversorgungsauftrag
> weit hinaus und ist damit nicht zulässig.

Das erstere hat sicherlich noch technische Gründe, welche in Zukunft
hinfällig sein werden. Das zweite ist doch sowieso schon seit
Jahrzehnten durch die Formulierungen in den Staatsverträgen
abgesichert.

> Der "Rundfunk" im Sinne von Video- und Audio-Informationen kann
> natürlich über andere Trägermedien verbreitet werden.

Eben. Spätestens seit dem Einschalten der Mediathek im ZDF ist das
der Fall.

> Da kann ich nur zustimmen. Zur freien Meinungsbildung gehört es
> meiner Meinung nach auch, nicht nur "von wenigen oben" gefüttert zu
> werden.

Stattdessen lässt Du Dich von vielen Murdochs, Burdas und anderen
füttern. Dann sind mir die ÖR doch lieber.

cu/

Sergeij

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