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  • Iceblue Photon

mehr als 1000 Beiträge seit 04.04.2010

Geld=???

Die im Beitrag hervorgebrachte Kritik ist in meinen Augen mehr als angemessen, denn so nach und nach holen uns die Folgen des Konsums als Treiber des Wohlstands ein. Inzwischen kommen wir langsam an den Punkt, wo unser Konsum durch Extremereignisse direkt unsere Überlebenswahrscheinlichkeit verringert. Angefangen von der zunehmenden Kontamination der Umwelt (und unserer Lebensmittel) bis hin zu Extremwetterereignissen und Pandemien. All dies wird gemäß derzeitigen Wissensstandes in Zukunft immer mehr. Dummerweise hat die Politik die letzten 20 Jahre verschlafen, alternative Wirtschaftssysteme zu planen bzw. umzusetzen.

Viele Menschen werden wohl erst dann aufwachen, wenn sich in den nächsten Dekaden Strom- und Internetausfälle häufen, und die Nahrungsmittelproduktion stark fluktuiert. Und im gleichen Masse Wissenschaft und Staat dafür verantwortlich machen, nichts dagegen unternommen zu haben.

Und wieso wurde nichts unternommen? Weil Geld eben stark das "Belohnungszentrum" im Gehirn stimuliert: je mehr desto besser. Folglich will "jeder" mit dem geringstmöglichen Aufwand den größten Gewinn einstreichen, um so seinen Wohlstand (bzw. Status, Einfluss, Paarungswahrscheinlichkeit etc) zu erhöhen.

Die Grundidee am Geld ist an sich nicht schlecht, denn es misst ja schließlich Gerechtigkeit für erbrachte Leistungen. Es ist also "genauer" als Tauschgeschäfte, und kann weniger "kaputt gehen".

Geld zu ersetzen ist ziemlich schwierig. Aber man könnte die Semantik des Geldes neu definieren: Es könnte ebenso gut den Energieverbrauch messen. Oder wie in anderen Kommentaren erwähnt, den Ressourcenverbrauch. Oder die CO2 Produktion. Oder alles miteinander.

Z.B. wenn ich also mit einer dezentralen Energieversorgung selbige produziere ohne signifikant Ressourcen zu verbrauchen (also nicht gerade fossil), dann verdiene ich Geld.

Vielleicht hat ja jemand noch besserer Ideen wie man die Wirtschaft umbauen könnte. Aber business as usual führt wohl ab 2050 direkt ins Grab für die meisten von uns.

Es ist wie mit Corona: Nachdem manche Menschen keine Leichenberge sehen oder niemanden Betroffenen kennen, fühlen sie sich von jeglichen Maßnahmen genötigt.

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