...sülzen kann jeder. Rechnen geht anders:
freenet-MarketCap vor Ankündigung des Deals: ca.100 Mio EURO
freenet-MarketCap nach Ankündigung des Deals: ca. 210 Mio EURO
Prognostiziertes EBIT freenet 2004: 75 Mio EURO
Prognstizierter Gewinn 2004: 40 Mio EURO
Bei einem für ein Wachstumsunternehmen niedriegen KGV von 15 ist also
eine Bewertung von 600 Mio EURO realistisch. Das würde für Mobilcom
eine Wertsteigerung der Position freenet von 380 Mio Euro + 35 Mio
EURO Cash bedeuten.
Was also wollen die Amateure von 3U mit einem Angebot von
"möglicherweise bis zu 80 Mio" ausrichten?
Dein Vroschlag bedeutet:
- Bei freenet alles so lassen wie es ist = wenig Phantasie
- Bei Mobilcom alles lassen wie es ist und das Festnetz verkaufen =
gar keine Phantasie
Alles in allem völlig suboptimal und brächte Mobilcom 76 Mio EURO +
einen Preis für das Festnetz. Sagen wir mal 80 Mio (das hatten doch
die Träumer von 3U in Aussicht gestellt) = 156 Mio gegenüber 415 Mio
im anderen Szenario. Ich denke selbst ein Holzkopf wie Grenz hat die
Rechnung noch hingekriegt und deshalb richtig entschieden, alles zu
tun um freenet im Wert zu steigern. Nur so hat er vielleicht auch
noch eine Chance Kompetenzen im Konzern zu halten anstatt sie
unwiederbringlich an die Konkurrenz zu verschleudern.
Schickst Du jetzt nochmal ein Stück Sülze durch?
Grüße, B.
aitix schrieb am 8. März 2003 15:10
> Bigpoint schrieb am 8. März 2003 9:38
>
> > Appropos Blamage: Hast Du schon mal was von bilanziellen Werten
> > gehört?
>
> Denke schon.
>
> > Gerade für Mobilcom geht es ja drum die Bilanz aufzuräumen.
>
> Und gerade deswegen könnte es betriebswirtschaftlich sinnvoller sein,
> die zur Disposition stehenden Bilanzposten einzeln zu verkaufen.
> Freenet (=Internetzugang) und Festnetzsparte Mobilcom bringen
> wahrscheinlich einzeln verkauft einen höheren Ertrag ein. Kann mir
> kaum vorstellen, dass bei Mobilcom plötzlich Freenet + Festnetzsparte
> zusammen mehr wert sein soll als die Summe der Einzelteile. Und nur
> dann würde der Verkauf der Festnetzsparte an Freenet Sinn machen. So
> versperrt es sich Mobilcom selbst, den maximalen Erlös aus einem
> Verkauf rauszuschlagen. Vielleicht will ein potentieller Käufer nur
> die Festnetzsparte oder nur Freenet kaufen. Wenn Mobilcom die
> Festnetzsparte jetzt an Freenet verkauft, mag das kurzfristig einen
> netten Liquiditäts-Effekt haben. Der Festnetz-Posten ist nicht mehr
> in der Bilanz, und man bekommt 35Mio Cash.
> Leider wird der Verkauf ein Nullsummenspiel. Die Summe des
> Bilanzposten Festnetz findet sich jetzt bei Freenet wieder, und die
> 35Mio werden sowieso aus der Freenet Kasse bezahlt. Also kann
> Mobilcom den Bilanzposten Freenet höchstens um den Wert aufwerten,
> mit dem die Festnetzsparte vorher in der Mobilcom Bilanz stand,
> abzüglich der 35Mio. Hier wurden nur Vermögenswerte auf der
> Aktivseite der Mobilcom-Bilanz rumgeschubst.
> Und von Post-Merger-Integration Kosten fange ich hier garnicht erst
> an zu reden.
>
> Wenn man etwas langfristiger denken würde, würde man versuchen die
> Festnetzsparte zum maximal möglichen Preis loszuschlagen, und Freenet
> ebenso. Will ein Käufer beides haben, kann er auch beides kaufen. Man
> beschränkt sich aber eben nicht darauf, Freenet mit der
> Festnetzsparte zusammen verkaufen zu müssen.
>
> > Aber für die Hobbybetriebswirtschaftler wird nur ein Wert
> > dargestellt, wenn es Cash auf die Kralle gibt.:-)))
>
> Hobbybetriebswirtschaftler... da musste ich laut lachen!
>
> > Übrigens hat sich Mobilcom im Sanierungskonzept, das von France
> > Telecom, von Mobilcom und von der Bundesregierung abgenickt wurde
> > (...um Mobilcom zu zerschlagen), schriftlich verpflichtet(!), freenet
> > zu verkaufen. Deshalb wird es für die Möchte-Gern-TelCo 3U (kenn
> > irgendjemand diese Firma) mit 80 Mio wohl kaum reichen.
>
> Es gibt viele Firmen die viel Geld haben, die kaum jemand kennt. Das
> müsste
> gerade Dir als Profibetriebswirtschaftler schon aufgefallen sein.
>
> > Aber wie gesagt, probieren kann mans ja mal. Wahrscheinlich finden
> > sie bei der Bundesregierung sogar einen der ernsthaft über den
> > Blödsinn nachdenkt.
>
> Bei der Bundesregierung wird leider häuft ernsthaft über Blödsinn
> nachgedacht.
>
> > B.
>
> .aitix
>
>
>
>
>
> > aitix schrieb am 7. März 2003 23:26
> >
> > > Bigpoint schrieb am 7. März 2003 16:57
> > >
> > > > ...hast Du Schiss Dich zu blamieren? :)))
> > >
> > >
> > > Nein, er wollte Dir gutes tun und verhindern das Du Dich blamierst.
> > >
> > > Aber bitte:
> > >
> > > Es wird nicht Freenet verkauft,
> > > sondern es wird die Festnetzsparte von Mobilcom an Freenet verkauft.
> > >
> > > Von daher war Dein kleines Rechenbeispiel zwar schön, aber leider
> > > völlig irrelevant.
> > >
> > > Gruß,
> > > .aitix
freenet-MarketCap vor Ankündigung des Deals: ca.100 Mio EURO
freenet-MarketCap nach Ankündigung des Deals: ca. 210 Mio EURO
Prognostiziertes EBIT freenet 2004: 75 Mio EURO
Prognstizierter Gewinn 2004: 40 Mio EURO
Bei einem für ein Wachstumsunternehmen niedriegen KGV von 15 ist also
eine Bewertung von 600 Mio EURO realistisch. Das würde für Mobilcom
eine Wertsteigerung der Position freenet von 380 Mio Euro + 35 Mio
EURO Cash bedeuten.
Was also wollen die Amateure von 3U mit einem Angebot von
"möglicherweise bis zu 80 Mio" ausrichten?
Dein Vroschlag bedeutet:
- Bei freenet alles so lassen wie es ist = wenig Phantasie
- Bei Mobilcom alles lassen wie es ist und das Festnetz verkaufen =
gar keine Phantasie
Alles in allem völlig suboptimal und brächte Mobilcom 76 Mio EURO +
einen Preis für das Festnetz. Sagen wir mal 80 Mio (das hatten doch
die Träumer von 3U in Aussicht gestellt) = 156 Mio gegenüber 415 Mio
im anderen Szenario. Ich denke selbst ein Holzkopf wie Grenz hat die
Rechnung noch hingekriegt und deshalb richtig entschieden, alles zu
tun um freenet im Wert zu steigern. Nur so hat er vielleicht auch
noch eine Chance Kompetenzen im Konzern zu halten anstatt sie
unwiederbringlich an die Konkurrenz zu verschleudern.
Schickst Du jetzt nochmal ein Stück Sülze durch?
Grüße, B.
aitix schrieb am 8. März 2003 15:10
> Bigpoint schrieb am 8. März 2003 9:38
>
> > Appropos Blamage: Hast Du schon mal was von bilanziellen Werten
> > gehört?
>
> Denke schon.
>
> > Gerade für Mobilcom geht es ja drum die Bilanz aufzuräumen.
>
> Und gerade deswegen könnte es betriebswirtschaftlich sinnvoller sein,
> die zur Disposition stehenden Bilanzposten einzeln zu verkaufen.
> Freenet (=Internetzugang) und Festnetzsparte Mobilcom bringen
> wahrscheinlich einzeln verkauft einen höheren Ertrag ein. Kann mir
> kaum vorstellen, dass bei Mobilcom plötzlich Freenet + Festnetzsparte
> zusammen mehr wert sein soll als die Summe der Einzelteile. Und nur
> dann würde der Verkauf der Festnetzsparte an Freenet Sinn machen. So
> versperrt es sich Mobilcom selbst, den maximalen Erlös aus einem
> Verkauf rauszuschlagen. Vielleicht will ein potentieller Käufer nur
> die Festnetzsparte oder nur Freenet kaufen. Wenn Mobilcom die
> Festnetzsparte jetzt an Freenet verkauft, mag das kurzfristig einen
> netten Liquiditäts-Effekt haben. Der Festnetz-Posten ist nicht mehr
> in der Bilanz, und man bekommt 35Mio Cash.
> Leider wird der Verkauf ein Nullsummenspiel. Die Summe des
> Bilanzposten Festnetz findet sich jetzt bei Freenet wieder, und die
> 35Mio werden sowieso aus der Freenet Kasse bezahlt. Also kann
> Mobilcom den Bilanzposten Freenet höchstens um den Wert aufwerten,
> mit dem die Festnetzsparte vorher in der Mobilcom Bilanz stand,
> abzüglich der 35Mio. Hier wurden nur Vermögenswerte auf der
> Aktivseite der Mobilcom-Bilanz rumgeschubst.
> Und von Post-Merger-Integration Kosten fange ich hier garnicht erst
> an zu reden.
>
> Wenn man etwas langfristiger denken würde, würde man versuchen die
> Festnetzsparte zum maximal möglichen Preis loszuschlagen, und Freenet
> ebenso. Will ein Käufer beides haben, kann er auch beides kaufen. Man
> beschränkt sich aber eben nicht darauf, Freenet mit der
> Festnetzsparte zusammen verkaufen zu müssen.
>
> > Aber für die Hobbybetriebswirtschaftler wird nur ein Wert
> > dargestellt, wenn es Cash auf die Kralle gibt.:-)))
>
> Hobbybetriebswirtschaftler... da musste ich laut lachen!
>
> > Übrigens hat sich Mobilcom im Sanierungskonzept, das von France
> > Telecom, von Mobilcom und von der Bundesregierung abgenickt wurde
> > (...um Mobilcom zu zerschlagen), schriftlich verpflichtet(!), freenet
> > zu verkaufen. Deshalb wird es für die Möchte-Gern-TelCo 3U (kenn
> > irgendjemand diese Firma) mit 80 Mio wohl kaum reichen.
>
> Es gibt viele Firmen die viel Geld haben, die kaum jemand kennt. Das
> müsste
> gerade Dir als Profibetriebswirtschaftler schon aufgefallen sein.
>
> > Aber wie gesagt, probieren kann mans ja mal. Wahrscheinlich finden
> > sie bei der Bundesregierung sogar einen der ernsthaft über den
> > Blödsinn nachdenkt.
>
> Bei der Bundesregierung wird leider häuft ernsthaft über Blödsinn
> nachgedacht.
>
> > B.
>
> .aitix
>
>
>
>
>
> > aitix schrieb am 7. März 2003 23:26
> >
> > > Bigpoint schrieb am 7. März 2003 16:57
> > >
> > > > ...hast Du Schiss Dich zu blamieren? :)))
> > >
> > >
> > > Nein, er wollte Dir gutes tun und verhindern das Du Dich blamierst.
> > >
> > > Aber bitte:
> > >
> > > Es wird nicht Freenet verkauft,
> > > sondern es wird die Festnetzsparte von Mobilcom an Freenet verkauft.
> > >
> > > Von daher war Dein kleines Rechenbeispiel zwar schön, aber leider
> > > völlig irrelevant.
> > >
> > > Gruß,
> > > .aitix