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  • Ulriko

mehr als 1000 Beiträge seit 26.06.2001

Ruhig Blut

Greenpeace hat doch im Prinzip recht, und natürlich will auch Greenpeace alles von allen. Sie packen hier halt den aktuellen Anlass beim Schopf. Die Kampagne ergibt natürlich letztlich nur als globale Kampagne Sinn. Jetzt speziell ausgerechnet Samsung, das hier ein Fiasko erlitten hat, dazu bringen zu wollen, die prozentual am Weltmarkt gemessen sehr wenigen Geräte "wiederzuverwenden" wirkt natürlich ein wenig wie Nachtreten. Das Note 7 stellt wohl nicht mal 0,1% aller Geräte auf dem Weltmarkt. Aber, sie werden jetzt schlagartig aus dem Verkehr gezogen und Samsung könnte den Prozess dann ausweiten.

Greenpeace hat Apple wegen etlicher Punkte in den letzten zehn Jahren schon angesprochen und unter Druck gesetzt. Und etwas bewegt, vor ein paar Jahren dann sogar gelobt. Beim Recycling steht Apple aber gemessen am Möglichen immer noch erst am Anfang, zumal die betrachtete Gesamtrecyclingquote nur ein Aspekt ist. Auf Greenpeace.org schrieb jemand richtig: "If Apple doesn't drop the toxics from its products, it doesn't matter how good a recycling program they have. Because toxics make recycling more hazardous."

Auch die anderen Hersteller sollten schnell genannt werden, keiner will relative Nachteile gegenüber seiner Konkurenz akzeptieren (das Bekannte "warum soll ich - und die müssen nicht?"). Das geht aber am leichtesten, wenn die Markt- und Margenführer Samsung und Apple schon auf dem Weg sind, und zwar mehr als nur symbolisch. Und wenn der Kunde das honoriert, geht es am besten (an der Stelle zweifle ich aber ein wenig, dass es im globalen Maßstab viele Menschen gibt, die so etwas als Entscheidungskriterium heranziehen).

Und noch eins: Natürlich sollten möglichst viele Materialien aller Modelle rezykliert werden. Man muss aber auch immer den Nutzen für die Umwelt im Auge behalten. Wollte man alle Bestandteile wiederverwenden, wo das theoretisch geht, müsste man dafür mehr Energie und Material einsetzen, als man für die letzten 20% der Stoffe herausbekommt.

Ulriko

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