Kein reiner Zweitwagen, sondern ein Erstwagen, der einen Zweitwagen als Ergänzung braucht …
Was bedeutet 'Erstwagen' und 'Zweitwagen' denn ĂĽberhaupt?
Bewohner eines mit ÖPNV besser als mit Parkplätzen versorgten urbanen Raums benötigen die nur einen Erstwagen oder nur einen Zweitwagen? Haushalte aus mehr als einer Person im Raum, dem akzeptable, geschweige denn konkurrenzfähige ÖPNV-Versorgung fehlt und auch nicht zu konkurrenzfähigen Kosten realisierbar ist, brauchen die einen Zweitwagen oder mehrere Erstwagen?
Hier könnte man jetzt haufenweise traditionalistische Geschlechterrollenklischees durchdeklinieren, oder gleich den Teilsprung dahin machen, dass 'Zweitwagen' im Rollenklischee dem Attribut 'weiblicher Fahrer' zugeordnet bleibt, was sich in durchschnittlicher Körperform und -länge sowie Handgröße bzw. Fingerlänge konkretisiert hinsichtlich der Pflichten des Innenraum-Layouts. Beim generellen Design dominiert hier Minderwertigkeitskomplex und Angst vor diesem, also davor, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht als vorrangig anerkannt zu werden, sowie geschlechtsspezifisch faktisch ein im Durchschnitt problematisches 3D- und 4D-Wahrnehmungsvermögen, konkretisiert in Angst vor Blechschadenreparaturkosten. Typischer Zweitwagen ist dem folgend heute ein Straßenpanzer SUV mit allen denkbaren Fahrerassistenzen [Assistent für auf Männerfingerlänge plazierte Blinkerhebel fehlt allerdings meist]. Der gezeigte Ampere hat nur eingeschränkt Merkmale eines SUV. Als Ergänzung zum SUV, also als Erstwagen, taugt er desto besser, allerdings auch wieder nur unter der Einschränkung, dass man Langstrecken sowieso nur fliegt.
Im traditionalistischen Rollenklischee wäre 'Zweitwagen' dem Dienstwagen des Kindermädchens Taxi 'Mama' zugeordnet, das als solches die wichtigste Pflicht zu erfüllen hat, die Quälgeister auf dem möglichst engen Rücksitz zusammengepfercht der ihnen statistisch größtmöglichen Lebensgefahr zu exponieren, um sie wenigstens postnatal abtreiben zu dürfen. Das Attribut 'Erstwagen' gilt hingegen der weiträumigen Vollschutzumhüllung des Familienernährers, ohne den auch keine weiteren Strecken zurückgelegt können, ohne zumindest tausend Angsttode sterben zu müssen [und dafür aber in ganz harten Fällen das Schweinesystem verantwortlich zu machen, nicht etwa die Wahl des falschen Fahrzeugs für den falschen Zweck]. Als Taxi 'Mama' taugt der gezeigte Ampera sicherlich besser als andere E-Mobile, aber eher taugt der wohl für einen Ein- bis Zweipersonenhaushalt. Ganz so recht aber eben doch nicht, weil er die DINK-Attribute nur unvollkommen verwirklicht, mit denen die Kinderlosen das Fehlen echten Vermögens kompensieren: Er ist zwar vielleicht teuer, aber das sieht man ihm nicht auf den ersten Blick auch an. Bleiben die Rentner …
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.09.2016 08:51).