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  • Schmendrick

452 Beiträge seit 09.09.2001

Möglicherweise ander Ursachen?

Die sogenannten "Wartungsfenster" bei PhoneLine könnten m. E. nach
auch noch ganz andere Ursachen haben.

Auf Spiegel Online wurde gestern schon berichtet, daß nicht nur der
Kanzlerbesuch auf deren Stand "ein wenig aufgebauscht" worden war,
sondern offensichtlich noch nicht einmal alle jurisitischen und
finanziellen Probleme bei PhoneLine selbst abgeklärt waren.

Details siehe
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,291189,00.html und die
einige Zeit später folgende "leichte Korrektur"
<http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,291304,00.html>.

Ich denke, die Musikindustrie und die partizipierenden Verbände haben
gar kein wirkliches Interesse am tatsächlichen Erfolg eines solchen
Dienstes hier in Europa. Die Horden von Juristen und Beratern, die
für eine Bereitstellung von derlei Angeboten außerhalb der USA und
Kanada notwendig wären, sind der ohnehin hauptsächlich in den USA
angesiedelten "Industrie" schlicht zu teuer und zu aufwendig. Schon
ob der zahllosen, von den US amerikanischen, juristisch wie
kommerziell stark abweichenden Voraussetzungen, würden sich
Entscheidungsverfahren derart in die Länge ziehen, daß sich Märkte
wie Europa, Afrika und Asien für US amerikanische Labels und Studios
schlicht nicht rechnen.

Zeit vielleicht, sich einmal über eine eigene, hauptsächlich in
Europa, Afrika und Asien beheimatete Musik- und Filmkultur Gedanken
zu machen. Mit "Kultur" meine ich jetzt nicht nur den rein
künstlerischen Aspekt, sondern auch eine neue Art der Vetriebswege-
und Vermarktungskultur.

Vielleicht sind wir weltweit nur viel zu sehr auf den US
amerikanischen Markt fixiert.

So jedenfalls wird das nichts.

Ein Käufer möchte, nicht zuletzt ob der horrenden von PhoneLine & Co.
angestrebten Titel- und Albumpreise, wenigstens die Sicherheit haben,
daß er die erworbenen Produkte auch morgen noch legal und ohne
Beschränkungen nutzen kann und darf.

Sonst bleibt er bei den rechtlich eher umstrittenen, jedoch nahezu
kostenfreien "Alternativen". Und wie schwer es ist, ihn von dort
wieder weg zu locken, zeigt sich schon heute.

Denkt sich

--
Schmendrick




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