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  • Helicobacter

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2002

Der Patient ist mal wieder der Dumme

Na spitze,

es kommt also so, wie man es als Patient schlimmer kaum erwarten
konnte: dem Patienten wird der Zugriff und damit natuerlich auch die
selektive Sperrung seiner Daten de facto verweigert (oder glaubt hier
wirklich jemand, ich kann beim Arzt in Ruhe meine elektronische Akte
durchsehen? Guter Witz!).

Wer sich schon einmal wegen einer wirklich bedrohlichen Krankheit hat
behandeln lassen, der weiss, dass ein steuerndes Eingreifen
("Mitarbeit") des Patienten absolut ueberlebenswichtig ist. Die
Aerzte sehen soetwas allerdings in Deutschland gar nicht gerne
("haben Sie Medizin studiert oder ich?"). Ein Patient, der schoen das
akzptiert, was der Arzt diktiert ist halt viel bequemer als ein
Patient, der sich ueber seine Krankheit informiert hat und Vor- und
Nachteile verschiedener Behandlungsmethoden kennt. Der Arzt war, wenn
man Pech hat, das letzte mal vor 30 Jahren auf einer Fortbildung.

Wie wird der Arzt wohl reagieren, wenn er auf der Karte sieht, dass
ein weitere Spezialist befragt wurde ("Sie trauen mir wohl nicht?").

Und wird er wohl vorbehaltlos Urteilen koennen, wenn er die Diagnose
eines anderen Kollegen auf der Karte sieht ("Ach, das hat ja der
Kollege schon festgestellt"). Die offene Akte wird uebersaeht sein
mit falschen Diagnosen. Jedem Arzt darf man dann erklaeren, wieso man
bestimmte Diagnosen fuer unserioes haelt ("Herr Dr. X hat mich gar
nicht untersucht, die Roentgenbilder hat er sich nur fluechtig
angeschaut).

Na dann gute Nacht. Ohne ich.

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