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  • Tautologiker

930 Beiträge seit 11.11.2011

Re: Wahnsinn! Da sieht man erst mal

DaBinIchWieder schrieb am 10.07.2018 09:59:

Schöpfung und Wissenschaft schließen sich nicht gegeseitig aus. Daher finde ich dein Argumentationskette irgendwie "vorbei".

"Schöpfung" und Wissenschaft vielleicht nicht, aber Wissenschaft schließt "Glauben" (im Sinne von: ich akzeptiere eine Aussage, ohne sie selbst objektiv wiederholbar überprüfen zu können) kategorisch aus.

Wissenschaft ist strikt evidenzbasiert. Wenn etwas nachweislich richtig ist, wird es akzeptiert. Wenn etwas nachweislich falsch ist, wird es verworfen. Wenn es *einen einzigen schlüssigen Gegenbeweis* gegen eine Theorie gibt, wird sie verworfen.

Es gibt bisher keinen einzigen Anhaltspunkt, dass die Evolutionstheorie falsch wäre. Ganz im Gegenteil: man kann die Evolution sogar quasi "live" beobachten:

> http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/buntbarsche-genom-erklaert-artenvielfalt-und-rasante-evolution-a-989810.html

Wenn jemand ein Haus baut und der Mieter sich dafür interessiert wie alles funktioniert etc... ist doch sehr gut. Dennoch gibt es einen Erbauer.

Nein, nicht unbedingt. Es gibt eine *Ursache*, die muss aber nicht irgendeinen Zweck verfolgen, wie Du es postulierst.

Und schon gar nicht gibt es einen Grund dafür anzunehmen, dass diese Ursache sich zum Ziel gesetzt hat "ich erzeuge jetzt mal ein Universum mit 200 Milliarden Galaxien, und in einer dieser Galaxien gibt es einen besonderen Stern unter den Milliarden Sternen, und um genau diesen Stern kreist ein Planet, und genau auf diesem Planeten schaffe ich dann irgendwann mal Leben, und ungefähr viereinhalb Milliarden Jahre nach dessen Erschaffung (nach ein paar Fehlschlägen mit irgendwelchen Echsen, die viel zu groß sind) erfinde ich dann mal den Menschen, und der huldigt mir dann und am Ende betet DaBinIchWieder zu mir".

(Ganz davon abgesehen: Du bist Dir schon bewusst, dass es verdammt viele Religionen gibt, oder? Irgendwie können nicht alle gleichzeitig recht haben...)

Das mit den Naturkonstanten war nur ein Bespiel, um zu zeigen, dass das tolle Modell mit: eine Menge von unendlich vielen Verschen, das Richtige schon drin sein wird, keine befriedigende Antwort gibt.

Du verwechselst da etwas. Die Naturkonstanten sind konstant in unserem Universum. Pi wird in diesem Universum immer 3.14 sein. Die Gravitation ist genauso festgenagelt auf 9.81 m/s2.

Die Evolution erklärt die Entwicklung des Lebens *in diesem Universum*, *in den Bedingungen dieses Universums*.

du findest die antwort unbefriedigend, das alles erschaffen wurde. Ich finde die Antwort unbefriedigend, dass die Antwort ist: "Man nehme eine Menge Zeit, die man sich nicht vorstellen kann und schon ist alles vonn alleine passiert."
Dabei ist es ja noch so, das bei heutigen Wissenstand, die Erde auch nur ein paar Milliarden Jahre alt ist. Also nix mit unendlich vielen Versuchen.

OK, jetzt sind wir wieder bei der Entstehung des Lebens... also:

Nicht unendlich viele "Versuche", sondern endlich viele, aber ja, verdammt lange. Es hat halt quasi ewig (ein paar Milliarden Jahre) gedauert, bis zum ersten Mal eine Kombination erzeugt wurde, die unter den gegebenen Bedingungen lebensfähig (und überlebensfähig) war. Das ist eigentlich nicht verwunderlich. Aber als diese Kombination dann da war, ist -- immer noch im Zeitraum mehrerer Millionen Jahre (!) -- die Anzahl der Arten explodiert -- und auch das ist nicht verwunderlich ( https://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion ).

Und alles danach ist auch komplett naturwissenschaftlich erklärbar. Da braucht man keine übernatürlichen Wesen.

Wisseschaft kann auch nur die Antwort liefern zur Frage "wie". niemals die Fragen zum "warum" beantworten. Da ist also die Schöpfung auch befriedigender.

Nein, da widerspreche ich vehement: nur weil etwas einfacher ist, ist es nicht besser.

Wie schon jemand anders in diesem Topic geschrieben hat:

Du *willst* an etwas/ jemanden glauben.

wer hat den Schöpder erschaffen? Auch diese Frage wird beantwortet: Keiner. Existierte schon immer. "Zeit" ist wohl etwas, das für uns erschaffen wurde.

Äähm... Quellen?

Dass Zeit und Raum erst mit dem Urknall begonnen haben, ist mittlerweile Usus. Dahinter allerdings noch etwas anderes Übernatürliches zu vermuten, ist mal wieder der "God of the Gaps": "Wissen wir nich, muss wohl Gott gewesen sein"

Und geh mal ins Detail. Zum Beispiel einer Zellle. Wie soll sich diese spontan gebildet haben? Un bitte nicht erzählen, es war zunächst eine einfache Zelle. Es gibt keine einfache Zelle. Jede ist komplex und gleicht einem rieseigen Industrietreiben. Wenn Du mal wieder an einem Industriegelände vorbeifährst.. zweifelst du dann und denkst, das das sind doch Spinner, die dir erzähöt haben, das haben Menschen gebaut und glaubst eher daran, dass es sich von alleine gebildet hat? Wäre ja nach deiner Theorie durchaus möglich,. ;)

Es gibt genügend Experimente, die zeigen, dass sich DNA und einfache Zellen tatsächlich spontan selbst bilden:

https://www.scientificamerican.com/article/how-structure-arose-in-the-primordial-soup/

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