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  • mch01

169 Beiträge seit 05.08.2002

Re: DRAM und wie es weitergeht

pümpel schrieb am 6. Juli 2009 06:01

> Wie ich bereits in meinem vorigen Beitrag schrieb, habe ich
> allerhöchsten Respekt vor den Leistungen der DRAM-Entwickler, die
> vierzig Jahre lang die Grenzen des technisch machbaren immer wieder
> in das Unmögliche hinein verschoben haben.

Ich ebenso. Ich erinnere mich an die Aussage eines anderen meiner
Profs. in den frühen 80ern, der sich ebenfalls verschätzt hatte und
meinte, bei 64 oder 256k sie dann aber endgültig Schluß. Er hat diese
seine fehlerhafte Annahme selber als Beispiel gebracht, wie sehr man
danebenliegen kann --- fand ich schon ganz nobel.

> Aber in Zeiten, in denen RAMs gehandelt werden wie Schweinebäuche,
> teile ich deine Auffassung, daß es volkswirtschaftlich unsinnig ist,
> ein Unternehmen mit Unsummen durch den Staat am Leben zu erhalten,
> das *wirtschaftlich* erkennbar den Anschluß zur - besser "gedopten"?
> - Spitzengruppe verloren hat - und nicht mal mehr im Hauptrennen
> mitläuft.

Speziell dann, wenn wirklich keine Besserung in Sicht ist und auch
sonst keine nennenswerten Transfereffekte auftreten.
Die DRAM-Technologie ist nicht (mehr) geeignet, für andere
Verwendungen (Logik) den Forschungsvorreiter zu spielen.

> Das sehe ich nämlich momentan eher bei nichtflüchtigen Speichern, wo
> Qimonda meines Wissens nicht mehr antritt.

Ich gebe zu, dass ich mich aus der Entwicklung ausgeklinkt habe, kann
also dazu nicht wirklich etwas fundiertes sagen.
Nach meiner Kenntnis ist aber NV speziell in der Ausprägung Flash
ziemlich genauso Commodity geworden.

Einen Zukunftsmarkt sähe ich eher in einer integrierten
NV-Backuplösung (also der R/W-Betrieb als RAM mit einem
darüberliegenden Backup in eine NV-Zelle).
Solche Entwicklungen gibt es ja. 
Reine NV-Lösungen haben doch immer noch Wearout-Probleme - so mein
Kenntnisstand.

> Aber ein Trend steht meines Erachtens mindestens so sicher wie
> Moore's Law - der durchschnittlich verkaufte PC wird immer billiger!

Bin nicht sicher, kann auch sein, dass sich einfach die Ausstattung
des untersten Modellsegments bei weitgehend konstantem Preis
verbessert.
Man bekommet also in Zukunft immer mehr RAM fürs gleiche Geld, aber
weniger RAM kostet dann unterhalb der Eisntiegsgrenze eben auch nicht
mehr weniger.

Da ist ja dann schon das Gehäuse drumherum teurer als die paar qmm
Silizium innendrin.

Aber na, mal sehen, was so kommt - ich freue mich immer über neue
Entwicklungen.
Bei sowas sind "wir(*)", glaube ich, von unserer Einstellung her
(noch) besser als "die Asiaten".
Das ist keine Frage der Intelligenz sondern ein kulturelles Phänomen.

(*) westlich analytisch geprägte Kultur, USA/Europa

mch

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